Klimaschutz mit Minergie-Holzbau

Die Besorgnis um den Klimawandel ist allgegenwärtig. Als Lösungsansatz wird zunehmend über die Vision «netto null» diskutiert. Netto null bedeutet, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen– beispielsweise durch Aufforstungen oder Technik (Carbon Capture and Storage).

Was netto null im Hochbau bedeutet, ist noch offen. Reicht eine reine Sicht auf die Betriebsenergie im Sinne von: Ich kaufe sauberen Strom ein und betreibe eine Wärmepumpe und lasse die Effizienz ausser Acht. Oder sollte man aus Gründen der Ressourceneffizienz, der Versorgungssicherheit oder der Stabilität der Stromnetze nicht auch die Energieeffizienz weiterdenken? Oder sollte man auch das verbaute CO2 berücksichtigen? Dieser letzten Frage möchte ich hier kurz nachgehen, denn die Konsequenz könnte ein fundamentales Umdenken in der Baubranche sein: Weniger Beton, Stahl und Backsteine, dafür mehr Holz.

Visualisierung Neubau: AUE Basel-Stadt
Urheberrecht: jessenvollenweider architektur, Basel

Der Holzbauanteil beträgt in der Schweiz etwa 15%. Grundsätzlich wäre genügend Holz vorhanden, um diesen Anteil zu verdoppeln. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass das ungenutzte Potenzial im Schweizer Wald nur zu einem kleinen Teil aus hochwertigem Nadelholz besteht, wie für den Holzbau bevorzugt. Gleichzeitig haben sich die Möglichkeiten in der Anwendung stark entwickelt: Gebäude bis zu einer Gesamthöhe von 30 Meter können einfach realisiert werden und die industrielle Vorfertigung bietet Qualitätsvorteile und kürzere Bauzeiten. Der Holzbau hat im Vergleich zum Massivbauklare ökologische Vorteile: Erstens verursacht er in der Erstellung weniger CO2-Emissionen als ein massives Gebäude aus Beton– bei gleicher Systemgrenze (Gebäude) rund 20–25% weniger. Der Rohstoff Holz muss zwar zuerst geerntet, getrocknet, verarbeitet und transportiert werden – die resultierenden CO2-Emissionen sind aber deutlich geringer als bei Stahl, Beton und Backstein. Zweitens erlaubt der Holzbau die Speicherung von CO2 über Jahrzehnte hinweg. So beinhaltet ein Kubikmeter Holz je nach Baumart den Kohlenstoff aus einer Tonne CO2. Dieses CO2 hat der Baum im Wachstum der Atmosphäre entzogen. Bei einer Verrottung im Wald würde das CO2 innert weniger Jahre wieder an die Luft abgegeben–bei einer Verbrennung noch schneller.

Wie gross ist dieser Speichereffekt im Vergleich zu den Treibhausgasemissionen in der Bauphase? Nehmen wir den Neubau des Amts für Umwelt und Energie (AUE) in Basel- Stadt als Beispiel. Der achtstöckige Hybridbau erfüllt die Anforderungen des Baustandards Minergie-A-ECO, produziert also in der Betriebsphase mehr Energie als er verbraucht. Er beinhaltet dafür verschiedene Innovationen, wie z. B. eine fassadenintegrierte Photovoltaikanlage und ein neues System für die Nachtauskühlung. Das verwendete Holz wird rund 20 km von Basel entfernt in Seewen SO geschlagen. Der Neubau wurde von der Basler Stimmbevölkerung am 5.Juni 2016 im Rahmen einer Volksabstimmung genehmigt.

Wie viel CO2 kann im neuen AUE gebunden werden? Das Gebäude hat eine Energiebezugsfläche (EBF) von rund 2100 m2, es werden rund 165 m3 Holz verbaut. Ein reiner Holzbau würde mehr Holz brauchen, im AUE sind Erschliessung und Decken aus Beton (sommerlicher Wärmeschutz). Der Bau des AUE verursacht gemäss Berechnungen der Fachplaner nach SIA Merkblatt 2032 rund 2100 Tonnen Treibhausgasemissionen.

Die verbauten 165 m3 Fichtenholz speichern rund 130 Tonnen CO2. Man entzieht der Atmosphäre mit dem Bau des AUE Basel-Stadt also etwa 6% der Treibhausgasemissionen, die man durch dessen Bau ausgestossen hat. In einem reinen Holzbau könnte diese Speicherwirkung gemäss Berechnungen der Höheren Fachschule Holz in Biel über 30% betragen. Im Gegensatz dazu hätte ein reiner Betonbau rund 20% höhere CO2-Emissionen verursacht. Dies ohne die Möglichkeit, CO2 zu speichern. Mindestens so wichtig wie die Wahl der Bauweise bleiben auch weiterhin die Kompaktheit des Gebäudes und dessen Dauerhaftigkeit. Je höher die Qualität und die Nutzungsflexibilität des Gebäudes sind, desto länger bleibt es stehen und hält das verbaute CO2 gespeichert. Dabei gilt es zu beachten, dass – früher oder später – der im Holz gebundene Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre gelangen wird. Ein Holzbau ist somit ein temporärer Speicher, welcher aber mittelfristig betrachtet einen relevanten Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten kann.

Auch wenn der mit erneuerbarer Energie versorgte, hocheffiziente Minergie-A-ECO-Hybridbau des AUE Basel-Stadt die ambitiöse Definition eines «Netto-null-CO2-Gebäudes» noch nicht zu erfüllen vermag, stellt er doch einen weiteren wichtigen Etappensieg dar. Nächste Etappen könnten eine weitere Erhöhung der Ressourceneffizienz, den Einbezug von Kompensationen (Aufforstungen?) oder die Reduktion der fossilen Belastung des Winterstroms beinhalten.

Umso erfreulicher ist zwischenzeitlich, dass ein Projekt wie das neue AUE Basel-Stadt nicht nur dem Klima nützt, sondern auch der regionalen Forst- und Bauwirtschaft. Dass es zusätzlich den Arbeitnehmenden ein optimales Innenraumklima und dem Investor einen bestmöglichen Werterhalt bietet, spricht dafür, dass diese Art von Klimaschutz zukunftsfähig ist.

Andreas Meyer Primavesi, Forstingenieur ETH
Zürich, MBA IESE Barcelona, ist seit Januar 2016 Geschäftsleiter von Minergie Schweiz. Davor war er unter anderem für den Aufbau und Betrieb des nationalen Gebäudeprogramms verantwortlich und in der Arealentwicklung tätig.

Minergie Schweiz Geschäftsstelle
Bäumleingasse 22
4051 Basel
Tel 061 273 00 72
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DAS GEBÄUDE DENKT MIT – SMART-HOME-SYSTEME MACHEN DEN ALLTAG KOMFORTABLER

Das Steuern von Licht, Jalousien, Multimediasystemen, Lüftung und Gebäudesicherheit wird mehr und mehr zur Realität. Zwar ist die Bedienung der Gebäudeautomation einfach, aber die Kommunikation zwischen den Systemen oft noch eine Herausforderung. Das Unternehmen Antcas aus Roggwil (BE) zeigt individuelle Komplettlösungen..

Immer mehr Eigentümer von Liegenschaften setzen in komplexen Bürogebäuden und Wohnhäusern auf die optischen und technischen Möglichkeiten modernster Smart-Home-Funktionalitäten. Eine automatische Steuerung erleichtert in vieler Hinsicht den Alltag und macht das Leben komfortabler. Eine Herausforderung sind die verschiedenen Steuerungen – Antcas Control vereint mehrere Systeme miteinander und ermöglicht so die verschiedensten Smart-Home-Anwendungen.

Antcas Die modulare Steuerung sorgt für geringere Wartungskosten.

DIE PERFEKTE TEMPERATUR
Vollautomatisch und nach Mass kann die Beschattung sein: Das System von Antcas steuert Jalousien von Gebäuden intelligent je nach Sonnenstand an. Dazu wird der Lamellenwinkel nach der Höhe der Sonne geführt. Das verhindert eine Überhitzung der Räumlichkeiten. Zudem schützen ein Windwächter und die kostenlose Hagelschutzfunktion die Jalousien und Markisen optimal. Wertvoll ist auch ein Dachfenster, das sich selbstständig bei Regen schliesst.

Natürlich muss auch das Raumklima stimmen: Die intelligente Steuerung sorgt für eine optimale Wohlfühltemperatur. Zudem bringt die Lüftung eine bessere Luftqualität in das Gebäude und kann im Sommer dank der Kommunikation mit derWetterstation und den Wetterdiensten überhitzte Räume in der Nacht angenehm herunterkühlen.

WENIGER HANDGRIFFE IM HAUSHALT

Mit Antcas Control kann der Eigentümer verschiedene Szenen erstellen und so diverse Einstellungsszenarien abspeichern. Beispielsweise die Lichtstimmung «Guten Morgen», bei der im gleichen Moment das Licht angeht und sich die Kaffeemaschine aufheizt. Mittels Szenen ist es möglich, einen Bewegungsmelder komplett zu deaktivieren, so dass im Heimkino nicht unabsichtlich im Korridor das Licht angeht, wenn man den Raum kurz verlässt. Die Beleuchtung lässt sich auf eine komfortable Art via App oder Webbrowser von überall aus regeln. Gerade im Sommer ist ein lauschiger, gut befeuchteter Garten wichtig. Eine einfache Installation erlaubt eine automatische Bewässerung des Gartens oder der Büropflanzen. Diese erfolgt mittels Erdfeuchtesensoren und mit der Regenvorhersage. Die Bewässerungsanlage springt von alleine an und im Nu sind alle Pflanzen befeuchtet – ohne Mehraufwand für den Hausbesitzer.

Taster sind ein wichtiger Bestandteil der Steuerung eines Smart Home. Dank der batterielosen EnOcean-Taster, welche über Funk mit dem System kommunizieren, lassen sich sehr preiswerte Installationen erzielen. So bedeutet dies ein Einsparpotenzial von bis zu 40 Prozent an Rohren und Kabeln. Es ist jedoch problemlos möglich, auch KNX- oder Elektroniktaster anzubinden.

Antcas

Der Vergleich der Pläne zeigt: Mit Automation (links) wird der Installationsaufwand deutlich verringert.

MEHR SICHERHEIT IM HAUS
Wenn es um die Sicherheit geht, ist der erste Gedanke oft eine Alarmanlage. Doch ein Smart Home kann viel mehr als das: Wasserbruchmelder benachrichtigen frühzeitig über defekte Leitungen. Motorüberwachung von Abwasserpumpen und Zirkulationspumpen für Aquarien und Schwimmbäder können Verstopfungen lange vor dem Ausfall erkennen und die Benutzer frühzeitig benachrichtigen. Und eine Feuchtmessung warnt vor Schimmel im Haus.

Ein weiterer Vorteil ist die frühe Anzeige bei Störungen von Geräten, wie Brauchwarmwasser und Heizung. Antcas Control fasst das Problem übersichtlich zusammen und informiert den Benutzer. Aber natürlich ist auch an die Sicherheit des Hauses gedacht: Nach dem Verlassen des Gebäudes vergisst man oft, Fenster oder Türen abzuschliessen. Das Smart-Home-System benachrichtigt dank der Tür- und Fensterüberwachung sofort, falls ein Fenster oder eine Türe offen steht.


Antcas AG
Industrieweg 2
3360 Herzogenbuchsee
Tel 062 961 50 00
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100 % Dachkontrolle mit Dachsensoren

Flachdächer liegen im Trend – obwohl sie nicht überall den besten Ruf geniessen.

Heute werden sie immer mehr für Heiz-, Lüftungs- oder Klimazentralen, Solarfelder oder Freizeitplätze genutzt. Die Gefahr eines Schadens in der Abdichtung steigt an. DL
Wir haben die Lösung: Mit dem Einbau der kabellosen Sensoren kann das Flachdach während und nach dem Abschluss der Bauphase auf Undichtheit geprüft werden. Ein nachträglicher Einbau ist jederzeit möglich.


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Jetzt Gebäudetechnikoptimierer werden!

Gebäude verursachen rund die Hälfte des Schweizer Energieverbrauchs. Im der energetischen Sanierung und im optimierten Gebäudebetrieb liegt ein grosses Energiesparpotenzial. Um dieses Potenzial zu nutzen, braucht es vor allem in den energieintensiven Bereichen Heizung, Lüftung, Klima und Beleuchtung ausgebildete Profis. Der Lehrgang Gebäudetechnikoptimierer der Energieakademie Toggenburg ist eine praxisorientierte Weiterbildung für Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallateure, Hauswarte und Mitarbeiter des Gebäudeunterhalts, Verantwortliche von Liegenschaften und technisch interessierte Hauseigentümer. Der berufsbegleitende Lehrgang umfasst sieben Kurstage und macht die Teilnehmer fit für den energetisch optimierten Gebäudebetrieb.

Der vierte Lehrgang Gebäudetechnikoptimierer startet am 27. Oktober 2017 in St.Gallen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.energieakademie.ch.

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