Wie der Name sagt, sind Simulationen unser Spezialgebiet. Thematisch befassen sich die meisten unserer Simulationen mit der Grundwasserströmung. Wir simulieren jedoch auch die Schadstoffausbreitung in der Luft oder Wärmeeinträge in Gewässern. Daneben beraten wir unsere Kunden bei Fragen im Zusammenhang mit Altlasten und anderen Umweltrisiken.
Für wen machen Simulationen Sinn?
Simulationen helfen immer dann, wenn eine Entscheidung gefällt werden muss und der Entscheidungsgegenstand nicht real untersucht werden kann. Dies betrifft einerseits versteckte Prozesse wie zum Beispiel die Grundwasserströmung, andererseits seltene Ereignisse wie Störfälle oder Hochwasserkatastrophen. Mit Hilfe von Simulationen können auch zukünftige Zustände prognostiziert werden. Dies hilft den Entscheidungsträgern, geplante Projekte im Voraus zu beurteilen und allenfalls zu optimieren.
Welche Simulationen bieten Sie im Energiebereich an?
Aktuell sind besonders Simulationen von Grundwasserwärmenutzungen gefragt. Grundwasser kann nachhaltig für die Heizung oder Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden. Mit Hilfe von Brunnen wird Grundwasser aus dem Untergrund entnommen, über Wärmepumpen wird ihm Wärme entzogen, anschliessend wird es wieder in den Untergrund geleitet. Mit dem Grundwasserstrom gelangt immer wieder neues Wasser zum Entnahmebrunnen. Mit Hilfe von Simulationen können wir die Machbarkeit von Grundwasserwärmenutzungen ermitteln und aufzeigen, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. Für die Erlangung der benötigten Konzession sind in vielen Kantonen Simulationen erforderlich.
Oft kommen bei der Altlastensanierung grosse Kosten auf die Eigentümer und Bauleute zu. Wie können Sie hier zur Seite stehen?
Im Bereich «Altlasten» bieten wir von günstigen historischen Erkundungen bis zur Planung von Sanierungen ein breites Spektrum an Dienstleistungen an. Nicht jede Belastung ist auch eine Altlast. Vielfach geht von belasteten Ablagerungen keine Gefahr für das Grundwasser aus und sie dürfen im Boden belassen werden. Bei Bauvorhaben geht es dann vielfach darum, nach einer Erkundung Lösungen zu suchen, bei der möglichst wenig belastetes Material in Deponien abgeführt werden muss. Simulationen kommen dann ins Spiel, wenn es sich um Altlasten handelt, das heisst, wenn von der Belastung eine Gefahr für das Grundwasser ausgeht. Da Sanierungsprojekte sehr kostspielig sind, lohnt sich eine Optimierung über Grundwassersimulationen.
Im Bereich «Informatik» verknüpfen Sie Ihr Know-how aus Hydrologie, Geotechnik, Altlastenbearbeitung, Umweltmanagement oder Strömungsdynamik. Wie können Sie hier dem Kunden einen Mehrwert generieren?
Informatik ist heute Bestandteil vieler Projekte. In den meisten müssen grosse Datenmengen verarbeitet werden und es sind mehrere Firmen daran beteiligt. Deshalb lohnt es sich häufig, für die Datenverwaltung Datenbanken einzusetzen und den Datenaustausch unter den Projektbeteiligten durch Internet-Projekträume zu ermöglichen. Reine Informatikprojekte bearbeiten wir selten, meistens stehen diese im Zusammenhang mit einem Fachgebiet, von dem wir viel verstehen. Dadurch können wir Fehlentwicklungen vermeiden und eine auf den Kunden zugeschnittene Software realisieren.
An welchen Projekten arbeiten Sie nun?
Im Moment arbeiten wir bei verschiedenen Hochwasserschutzprojekten mit, zum Beispiel am Alpenrhein und bei verschiedenen Rückhalteprojekten entlang der Donau.
Haben Sie ein spezielles Projekt, welches Sie an dieser Stelle gerne vorstellen möchten?
Wir haben für den Kanton Zürich ein Grundwasser-Wärmetransportmodell für das ganze Limmattal aufgebaut. Das Modell wird bei der Bewilligung von Konzessionsgesuchen für Grundwasserwärmenutzungen eingesetzt. Die zuständige Sachbearbeiterin des AWEL kann in ihrem Internetbrowser die geplanten Nutzungen auf einer Karte eintragen. Auf dem Server, der bei uns im Büro steht, wird danach automatisch der Wärmetransport in der Umgebung des Projekts berechnet und überprüft, ob die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind. Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Verknüpfung von Hydrogeologie, Simulationen und Informatik. Inzwischen steht das Instrument auch für das Thurtal und den Grundwasserleiter von Gossau zur Verfügung.
Wir bedanken uns für das Interview.
Nadja Leemann
Das Simultec-Team