Der Betörende Duft von Flieder

Syringa meyeri Palibin (Bildquelle Hauenstein Rafz)
Jedes Jahr auf’s Neue verzaubern uns die Blüten des Flieders mit ihrem betörenden Duft. Dabei stehen die Sträucher und Bäume mit ihrer Farbenpracht dem Duft in nichts nach. Von Violette über Lila und von Rosa bis Weiss blühen sie in üppigen Dolden in unseren Gärten.

Haben Sie gewusst, dass die kleinen Blüten essbar sind und von Gourmets gar als Delicatesse gefeiert werden. Von Schokolade, über Torten und Kuchen, ja sogar Tee kann mit dem köstlichen Aroma verfeinert werden. Wir haben Ihnen auf diesen Seiten ein Rezept für zum Ansetzen von Fliederzucker abgedruckt, probieren Sie es aus, – es lohnt sich und bestimmt freut sich auch jemand aus Ihrem Umfeld über eine solche kleine Aufmerksamkeit.

Allgemeines
Flieder gehört zu den Ölbaumgewächsen und umfasst ungefähr 25 Arten. Der urprünglich in Asien und Osteuropa verbreitete Baum oder Strauch hat längst als Zierpflanze Einzug in unsere Gärten gehalten und erfreut uns im Frühling mit seiner Farben- und Duftintensität.

Doch nicht nur Menschen profitieren von diesen dekorativen Bäumen und Sträucher, Insekten wie Hornissen oder Wespen nagen bei sehr trockenem Klima an seiner Rinde um den Pflanzensaft aufnehmen zu können.

Aussehen und Wuchs
Flieder ist ein sommergrüner Strauch, der mit der Zeit zu einem Grossstrauch, selten zu einem kleinen Baum, heranwächst. Die Wuchshöhen variieren ja nach Art sehr stark: Während Syringa meyeri lediglich 1 bis 1,5 Meter hoch wird, kann der Gemeine Flieder stolze sieben Meter erreichen. Die Blätter sind gegenständig, gestielt und meist einfach. Es gibt aber auch Arten und Sorten mit gelappten oder gefiederten Blättern. Sie können oval, rundlich bis eiförmig oder herzförmig ausfallen. Der Habitus des Flieders an sich ist sehr aufrecht und kompakt. Die Blütenknospen sitzen in der Regel paarweise an den Enden der im Vorjahr gebildeten Zweige und öffnen sich je nach Region von Ende April bis Mitte Mai. Dann verströmen die weissen, gelblichen, rosabis violettfarbenen Blüten auch ihren typischen blumigen Duft. Nach der Blüte, etwa Anfang Juni, bildet Flieder Fruchtkapseln aus, die die Samen enthalten.

Standort
Alle Fliederarten sind Sonnenanbeter und vertragen gut auch trockene Hitze. An schattigen Plätzen wachsen sie zwar auch, bilden jedoch keine dichte Krone und blühen weniger üppig. Edel-Flieder sind darüber hinaus sehr windfest, deshalb werden sie in Norddeutschland oft als Windschutzhecken gepflanzt. Insgesamt ist Flieder jedoch recht tolerant und kommt auch mit ungünstigeren Böden zurecht. Staunässe und Bodenverdichtungen verträgt er allerdings nicht.

Pflegetipps
Flieder ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, denn gut eingewachsene Exemplare kommen auch in trockenen Sommern ohne Bewässerung aus. Auf sandigen Böden sollten Sie die Blütensträucher mit zusätzlichen Nährstoffen in Form von Hornspänen oder Langzeitdünger versorgen. Wenn Sie jedes Frühjahr eine dünne Schicht reifen Kompost auf die Baumscheibe auftragen, reichern Sie den Boden mit Humus an und verbessern seine Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.

Flieder bildet seine Blütenknospen bereits im Vorjahr. Um die Blütenpracht nicht unnötig zu reduzieren, sollten Sie kleinere Schnittmassnahmen erst Ende Mai nach der Blüte durchführen. Schneiden Sie beim Flieder möglichst alle verblühten Rispen über zwei gut ausgebildeten Seitenknospen zurück. So verhindern Sie die Samenbildung und regen den Strauch zur Bildung neuer Blütenknospen an, die sich dann in der nächsten Saison öffnen. Alte, vergreiste Sträucher können Sie im Herbst mit einem kräftigen Rückschnitt der Hauptäste auf 40 bis 60 Zentimeter Länge (Verjüngungsschnitt) wieder auf Vordermann bringen. Wenn Sie den Flieder einstämmig als kleines Bäumchen erziehen möchten, schneiden Sie möglichst schon bei den jungen Pflanzen alle Nebenäste und störende Seitentriebe ab.

Vermehrung – Gelingt auch Amateuren
Sie können Flieder auch selber vermehren, dies gelingt Ihnen am einfachsten durch Wurzelausläufer, die im Frühjahr oder im Herbst mit dem Spaten gestochen werden. Aber Achtung bei Edel-Fliedersorten: Sie werden oft auf Sämlinge der Wildart veredelt, was bedeutet, dass Ihr Nachwuchs ein «Wildling» ist.

Fliederzucker zum Selbermachen
Zutaten

  • Feiner Backzucker
  • Fliederdolden nach persönlichem Geschmack
  • Einweckgläser nach Wahl

Zubereitung

1. Die Fliederdolden nicht waschen sondern etwas schütteln, sodass Insekten herausfallen können. Blüten abzupfen, dabei erneut auf kleine Insekten achten und evtl. entfernen. Ausserdem sollte kein Grün mehr an den Fliederblüten sein, es gibt ansonsten einen bitteren Geschmack ab.

2. Sterilisierte Einweckgläser zur Hälfte mit Fliederblüten füllen. Gläser mit Zucker auffüllen, verschliessen und kräftig schütteln. Den Fliederzucker dunkel und kühl lagern. Nach ein paar Tagen die Blüten aus dem Zucker sieben. Fertigen Fliederzucker erneut in Gläser füllen, luftdicht verschliessen dunkel lagern.

Einsatz
Der Fliederzucker ist schnell angesetzt und kann bereits nach wenigen Tagen zum Süssen von Joghurts, Tee und Gebäck verwendet werden.
Viel Freude beim Ausprobieren.

Schoggiwelten im Verkehrshaus der Schweiz – Werbeträger auf Schiene

Der elektrische Motorwagen Ce1 / 2, Nr. 4, der Tramways Vevey– Montreux–Chillon in der Schienenhalle des Verkehrshauses in Luzern trägt den Übernamen «Schoggi-Tram». Dieses erste elektrische Tram der Schweiz war 1888 in Betrieb genommen worden und diente vor allem der Beförderung von Touristen zum Schloss Chillon. An diese wandten sich auch die vier verschiedenen Werbeschilder für die Schokolade von Suchard, Cailler, Kohler und Peter. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfasste Marketing weit mehr als Zeitungsinserate und den Aushang von Plakaten. Dazu gehörten eben auch Reklameschilder an Fahrzeugen.

Verkerhshaus

Man verwendete dabei zunächst typografische Stilmittel: eine spezielle Schrift, Grossbuchstaben, einen Rahmen oder Signete, wie beispielsweise eine «zeigende Hand», im Gegenzug aber immer weniger Text und um 1900 häufig nur noch Markennamen, wenn das Produkt bereits bekannt war. Um die Schokolade in aller Leute Mund zu bringen, scheuten die Schweizer Schokoladeproduzenten schon in ihrer Frühzeit keinen Aufwand. Die Werbung an Ausflugszielen, in Bahnhöfen, Eisenbahnen oder Fahrplänen war eng verbunden mit dem um 1900 rasch wachsenden Tourismus. Bereits 1872– ein Jahr nach Inbetriebnahme der Vitznau–Rigi- Bahn– schloss Suchard mit der Gemeinde Vitznau einen Vertrag ab, der ermöglichte, am Kropfenbalmfelsen eine Werbung mit dem Schriftzug Chocolat Suchard anzubringen: ein äusserst lukrativer Werbestandort, denn Ende des 19. Jahrhunderts reisten bis zu 2000 Gäste täglich auf die Rigi.

An der SBB-Strecke Bern–Bümpliz warben 1906 102 Schokoladewerbeschilder, wovon allein 87 auf Tobler entfielen. Die Schokoladeproduzenten waren sich der Bedeutung der modernen Verkehrsmittel schon früh bewusst. Grosse Menschenmengen konnten in Bahnhöfen, Zügen oder auf Automobilen die Werbung sehen. Sehr schnell verbreitete sich ab Mitte der 1890er-Jahre in der Schweiz die Tramwerbung.

VerkerhshausSwiss Chocolate Adventure
Die schweizweit einzigartige Themenwelt Swiss Chocolate Adventure im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern vermittelt auf einer multimedialen Reise Wissenswertes über Entdeckung, Herkunft, Herstellung und Transport von Schokolade. Auf einer erlebnisreichen Fahrt tauchen die Besucherinnen und Besucher in die Themenwelt Schokolade ein. Sie erleben mit Augen, Ohren, Nase und Gaumen das Geheimnis dieses süssen Genussmittels. Vom Anbau der Kakaobohne über den Transport in die Schweiz bis zur Herstellung und zum Vertrieb des Fertigprodukts Schokolade wird die ganze Wertschöpfungs- und Transportkette spannend veranschaulicht. Jetzt online Tickets kaufen: www.verkehrshaus.ch


Verkehrshaus der Schweiz
Lidostrasse 5
6006 Luzern
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