Biogas aus Mist: Strom und Treibstoff selber produzieren

Der Natur zurückgeben, was ihr entnommen wurde – eine verantwortungsvolle Kreislaufwirtschaft setzt bei der Reststoffverwertung nicht nur auf Quantität, sondern auch auf Qualität. In diesem Sinne sollten alle biogenen Stoffströme nachhaltig sinnvoll gesteuert werden.

Biogasanlagen vereinen die Möglichkeiten der klimaneutralen Energiegewinnung aus organischen Reststoffen und die Rückführung von hochwertigem Kompost in den Boden. Die naturnahe Kombination aus Biogaserzeugung und Kompostierung rechnet sich und erspart der Atmosphäre rund 267 kg CO2 pro Tonne Biomüll.

Das Fermenter-System des österreichischen Herstellers Pöttinger – auf dem Schweizer Markt durch GETAG vertrieben – ist ein flexibel skalierbarer Bioreaktor, bestehend aus einem Technikcontainer mit integrierter Steuereinheit und mindestens 3 bis maximal 15 Fermenterboxen, für die Umwandlung organischer Reststoffe in Biogas und Rohkompost. Ihr Arbeitsvolumen beträgt 45 m³ je Containerbox. Durch den modularen Aufbau lässt sich die Anlage an individuelle Anforderungen mit Jahreskapazitäten von 1000 bis 6000 Tonnen anpassen.

Schrittweise zu einer nachhaltigen Verwertung von biogenen Reststoffen
Die Biogasproduktion im Fermenter basiert auf einer diskontinuierlichen Trockenvergärung der biogenen Reststoffe (Bio- und kommunale Abfälle, sowie organische Reststoffe der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft) unter Sauerstoffausschluss. Dabei wird CO2-neutral Methan produziert. Dieses kann wiederum in Ökostrom und Wärme umgewandelt oder zu Biogas in Erdgasqualität aufbereitet werden beziehungsweise als Treibstoff für Nutzfahrzeuge dienen. Fossile Energieträger können somit eingespart werden.

Das Verfahren beschleunigt auch die Kompostierung. Anstelle der Hauptrotte werden die organischen Abfälle in die Fermenterboxen gefüllt. Anschliessend wird in einem dreistufigen Verfahren Biogas erzeugt:

  • Die erste Phase ist aerob. Dazu wird das Material im Fermenter belüftet.
  • In der zweiten Phase wird die Belüftung gestoppt und der anaerobe Prozess beginnt. Unterstützend wird bei Bedarf ein Perkolat auf das Material gesprüht und die Fermenterbox temperiert. Die Biogaserzeugung beginnt und dauert rund 3 Wochen.
  • Wenn das Material ausgegoren ist, wird in der dritten Phase die Fermenterbox wieder belüftet und der anaerobe Prozess gestoppt.

Das verbleibende Material wird in einer Nachrotte zu Kompost weiterverarbeitet und als Humusdünger verwertet.

Reststoffe verwerten und veredeln statt entsorgen
Das innovative modulare Konzept eröffnet bei der Verwertung organischer Reststoffe neue Möglichkeiten. Im Unterschied zur reinen Entsorgung und Verbrennung lassen sich so Stoffkreisläufe sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht schliessen.

Inputstoffe
Organische Reststoffe, die sich für eine Veredelung im Fermenter eignen, finden sich im Alltag überall:

  • Kommunaler und privater Gras- und Grünschnitt
  • Kommunaler Biomüll der Haushalte
  • Mist aus landwirtschaftlicher Tierhaltung
  • Pflanzliche Reststoffe der Landwirtschaft
  • Organische Reststoffe aus Lebensmittelindustrie und Lebensmittelhandel

Outputstoffe
Die energetische Nutzung organischer Reststoffe kann mit dem Bioreaktor in unterschiedliche Richtungen fliessen:

  • Biogas für Wärme und Kälte: Da das Biogas im Schnitt über einen Methangehalt von über 50 % verfügt, kann es in einer Gastherme zur Wärmebereitstellung verbrannt werden. Die produzierte (Ab-) Wärme kann optional, z. B. im Sommer, über eine Absorptionskältemaschine in Kälte umgewandelt und für die Klimatisierung von Gebäuden genutzt werden. Ebenso kann sie zur Trocknung von Stückholz und Holzschnitzel oder aber für Getreide und Heu eingesetzt werden.
  • Biogas für elektrische Energie und Wärme: Mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) kann eine effiziente Energieausbeute mit Strom und Wärme erreicht werden.
  • Biogas als Treibstoff: Biogas kann auf zwei Arten als Treibstoff für Fahrzeuge verwendet werden:
    – direkt: für Biogasfahrzeuge
    – indirekt: mit dem durch Biogas produzierten Ökostrom für jedes Elektromobil
  • Biogas als Erdgassubstitut: Das produzierte Biogas besteht zu rund 50 % aus Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas. Aus diesem Grund kann es auch nach einer Reinigung und Komprimierung auf die notwendige Druckstufe in das Erdgasnetz eingespeist werden.
  • Gärrest als Kompostdünger: Der Gärrest aus dem Fermentationsverfahren eignet sich perfekt für die Weiterverarbeitung zu hochwertigem Kompost. Dieser ist als Düngemittel die beste Wahl für einen Aufbau ertragreicher Böden, die für energie- und nährstoffreiche Lebensmittel unabdingbar sind.


Getag Entsorgungs-Technik AG
Industrie Allmend 35
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Tel +41 62 209 40 70
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Der Betörende Duft von Flieder

Syringa meyeri Palibin (Bildquelle Hauenstein Rafz)
Jedes Jahr auf’s Neue verzaubern uns die Blüten des Flieders mit ihrem betörenden Duft. Dabei stehen die Sträucher und Bäume mit ihrer Farbenpracht dem Duft in nichts nach. Von Violette über Lila und von Rosa bis Weiss blühen sie in üppigen Dolden in unseren Gärten.

Haben Sie gewusst, dass die kleinen Blüten essbar sind und von Gourmets gar als Delicatesse gefeiert werden. Von Schokolade, über Torten und Kuchen, ja sogar Tee kann mit dem köstlichen Aroma verfeinert werden. Wir haben Ihnen auf diesen Seiten ein Rezept für zum Ansetzen von Fliederzucker abgedruckt, probieren Sie es aus, – es lohnt sich und bestimmt freut sich auch jemand aus Ihrem Umfeld über eine solche kleine Aufmerksamkeit.

Allgemeines
Flieder gehört zu den Ölbaumgewächsen und umfasst ungefähr 25 Arten. Der urprünglich in Asien und Osteuropa verbreitete Baum oder Strauch hat längst als Zierpflanze Einzug in unsere Gärten gehalten und erfreut uns im Frühling mit seiner Farben- und Duftintensität.

Doch nicht nur Menschen profitieren von diesen dekorativen Bäumen und Sträucher, Insekten wie Hornissen oder Wespen nagen bei sehr trockenem Klima an seiner Rinde um den Pflanzensaft aufnehmen zu können.

Aussehen und Wuchs
Flieder ist ein sommergrüner Strauch, der mit der Zeit zu einem Grossstrauch, selten zu einem kleinen Baum, heranwächst. Die Wuchshöhen variieren ja nach Art sehr stark: Während Syringa meyeri lediglich 1 bis 1,5 Meter hoch wird, kann der Gemeine Flieder stolze sieben Meter erreichen. Die Blätter sind gegenständig, gestielt und meist einfach. Es gibt aber auch Arten und Sorten mit gelappten oder gefiederten Blättern. Sie können oval, rundlich bis eiförmig oder herzförmig ausfallen. Der Habitus des Flieders an sich ist sehr aufrecht und kompakt. Die Blütenknospen sitzen in der Regel paarweise an den Enden der im Vorjahr gebildeten Zweige und öffnen sich je nach Region von Ende April bis Mitte Mai. Dann verströmen die weissen, gelblichen, rosabis violettfarbenen Blüten auch ihren typischen blumigen Duft. Nach der Blüte, etwa Anfang Juni, bildet Flieder Fruchtkapseln aus, die die Samen enthalten.

Standort
Alle Fliederarten sind Sonnenanbeter und vertragen gut auch trockene Hitze. An schattigen Plätzen wachsen sie zwar auch, bilden jedoch keine dichte Krone und blühen weniger üppig. Edel-Flieder sind darüber hinaus sehr windfest, deshalb werden sie in Norddeutschland oft als Windschutzhecken gepflanzt. Insgesamt ist Flieder jedoch recht tolerant und kommt auch mit ungünstigeren Böden zurecht. Staunässe und Bodenverdichtungen verträgt er allerdings nicht.

Pflegetipps
Flieder ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, denn gut eingewachsene Exemplare kommen auch in trockenen Sommern ohne Bewässerung aus. Auf sandigen Böden sollten Sie die Blütensträucher mit zusätzlichen Nährstoffen in Form von Hornspänen oder Langzeitdünger versorgen. Wenn Sie jedes Frühjahr eine dünne Schicht reifen Kompost auf die Baumscheibe auftragen, reichern Sie den Boden mit Humus an und verbessern seine Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.

Flieder bildet seine Blütenknospen bereits im Vorjahr. Um die Blütenpracht nicht unnötig zu reduzieren, sollten Sie kleinere Schnittmassnahmen erst Ende Mai nach der Blüte durchführen. Schneiden Sie beim Flieder möglichst alle verblühten Rispen über zwei gut ausgebildeten Seitenknospen zurück. So verhindern Sie die Samenbildung und regen den Strauch zur Bildung neuer Blütenknospen an, die sich dann in der nächsten Saison öffnen. Alte, vergreiste Sträucher können Sie im Herbst mit einem kräftigen Rückschnitt der Hauptäste auf 40 bis 60 Zentimeter Länge (Verjüngungsschnitt) wieder auf Vordermann bringen. Wenn Sie den Flieder einstämmig als kleines Bäumchen erziehen möchten, schneiden Sie möglichst schon bei den jungen Pflanzen alle Nebenäste und störende Seitentriebe ab.

Vermehrung – Gelingt auch Amateuren
Sie können Flieder auch selber vermehren, dies gelingt Ihnen am einfachsten durch Wurzelausläufer, die im Frühjahr oder im Herbst mit dem Spaten gestochen werden. Aber Achtung bei Edel-Fliedersorten: Sie werden oft auf Sämlinge der Wildart veredelt, was bedeutet, dass Ihr Nachwuchs ein «Wildling» ist.

Fliederzucker zum Selbermachen
Zutaten

  • Feiner Backzucker
  • Fliederdolden nach persönlichem Geschmack
  • Einweckgläser nach Wahl

Zubereitung

1. Die Fliederdolden nicht waschen sondern etwas schütteln, sodass Insekten herausfallen können. Blüten abzupfen, dabei erneut auf kleine Insekten achten und evtl. entfernen. Ausserdem sollte kein Grün mehr an den Fliederblüten sein, es gibt ansonsten einen bitteren Geschmack ab.

2. Sterilisierte Einweckgläser zur Hälfte mit Fliederblüten füllen. Gläser mit Zucker auffüllen, verschliessen und kräftig schütteln. Den Fliederzucker dunkel und kühl lagern. Nach ein paar Tagen die Blüten aus dem Zucker sieben. Fertigen Fliederzucker erneut in Gläser füllen, luftdicht verschliessen dunkel lagern.

Einsatz
Der Fliederzucker ist schnell angesetzt und kann bereits nach wenigen Tagen zum Süssen von Joghurts, Tee und Gebäck verwendet werden.
Viel Freude beim Ausprobieren.

Gärtnern auf hohem Niveau

Hochbeete der SAGER GARTENGALERIE AG erleichtern die Gartenarbeit und versprechen gutes Gedeihen.

SagerBereits im Mittelalter erkannte man, dass erhöhte Gärten frühere Ernte einbringen. Damals noch in Form gehäufter Hügelbeete – heute als stilvolle Hochbeete.
Da die Pflanzen in Hochbeeten weit über dem natürlichen Erdreich gedeihen, kann der Bodenfrost ihnen nichts anhaben. Mit einer Höhe von 80 Zentimeter haben auch Jungpflanzen eine Chance ihre Früchte auszutragen. Ein Hochbeet hat eine bequeme Arbeitshöhe und macht sich für viele mehr als gut bezahlt.

Sager

Sager Zudem finden sich in Hochbeeten grundsätzlich weniger Unkräuter, da der Samenflug hauptsächlich am Boden stattfindet. Für Schnecken und andere Schädlinge ist das Hochbeet eine natürliche, aber unbezwingbare Barriere.
Ob die modularen Beete zur Begrenzung eines Sitzplatzes verwendet werden, ein Terrassengarten angelegt werden soll oder auch nur als Solitär – mit Kräutern, Zier- oder Gemüsepflanzen bestückt, es entsteht immer ein kleiner Mikrokosmos, an dem man auf Augenhöhe Freude haben kann. Hochbeete sind auf jedem Untergrund platzierbar und durch die Füllung mit Grünabfällen, Erde und Kompost immer fruchtbar. Sogar auf einem kahlen Betonboden können so Radieschen gedeihen.

Sager


Sager Gartengalerie AG
Sonnenstrasse 8
9443 Au
Tel 071 794 12 43
info@sager-gartengalerie.ch
www.hochbeet-sager.ch

Kostbarer Wertstoff

Wie das Maximum aus unseren organischen Abfällen herausgeholt wird.
Pro Jahr fallen in der Schweiz mehr als eine Million Tonnen organische Abfälle an. Richtig verwertet stellen sie einen kostbaren Wertstoff dar: Einerseits als Energiequelle, andererseits als Balsam für die Bodenfruchtbarkeit. Die optimale Verwertung ist jedoch alles andere als trivial. Nur mit einem klaren Konzept und viel Erfahrung kann ökologisch und wirtschaftlich das Optimum erreicht werden.

Planung das A und O
Ohne klares Konzept klappt die Verwertung von organischen Reststoffen nicht. Die Planung beginnt mit einer sorgfältigen Analyse und Beurteilung der Ausgangslage: Menge und Art der verfügbaren organischen Reststoffe, Verarbeitungsmöglichkeiten diese Abfälle, Absatzoptionen der Endprodukte, geografische Situation der geplanten Anlage, verfügbarer Platz, Investitionsmöglichkeiten und vieles mehr. Auf Basis dieser Analyse können anschliessend die Verwertungswege ausgewählt und geplant werden. Je nach Situation können natürlich auch mehrere Verwertungswege kombiniert werden. Erst dann kann der Anlagetyp ausgewählt und geplant werden.

Ganzheitliches Konzept wichtig
BiophytEin Erfolg versprechendes Konzept muss von der Sammlung der organischen Reststoffe bis zur Vermarktung und Anwendung der erzeugten Produkte alles abdecken. Um den ganzen Verwertungsprozess von der Projektierung bis zur Umsetzung zu optimieren, lohnt sich eine professionelle Beratung und Begleitung. Biophyt AG ist seit mehr als ein Viertel Jahrhundert im Bereich der Verwertung von organischen Reststoffen aktiv und entwickelte sich in dieser Zeit zum internationalen Spezialisten in Bezug auf die Qualität und Anwendung von Kompost und Gärgut. Mit grosser Erfahrung unterstützt Biophyt ihre Kunden bei Konzeption und Beurteilung von Projekten, bei der Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Weiterbildung der am Projekt beteiligter Personen. Das Ziel ist klar: Gemeinsam mehr aus den kostbaren organischen Abfällen holen.


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