Wärmepumpe plus Gaskessel Erdgas deckt Spitzenlasten ab

Die Aussenaufgestellte Weishaupt Luft/ Wasser-Wärmepumpe WWP LA 60-A R.
Die Oelheizung des Mehrfamilienhauses an der Kirchbergstrasse in Schaffhausen-Herblingen hatte ihre Jahre hinter sich; die Heizungserneuerung war fällig. Aber man wollte nicht einfach einen Ersatz, sondern der Umwelt zuliebe auf eine Wärmepumpe umsteigen. Das erwies sich als schwierig. Deshalb entschloss man sich, zuerst das Dach des Hauses zu dämmen und darauf eine Photovoltaik-Anlage zu montieren.

Für 12 Wohnungen ein erhebliches Gebäudevolumen: Kirchbergstrasse 50, Schaffhausen. Nicht sichtbar die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Für 12 Wohnungen ein erhebliches Gebäudevolumen:
Kirchbergstrasse 50, Schaffhausen. Nicht
sichtbar die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Radiatoren in den 12 Wohnungen verlangen bei Kälte erfahrungsgemäss Vorlauftemperaturen über 60°C. Ob das nach der Heizungssanierung weniger sein wird, muss die Zukunft zeigen, meint Manuel Ochsner von der Installationsfirma Robert Meister AG, Schaffhausen. Er stand jedoch zuerst vor einem anderen Problem: Den gesamten Wärmebedarf des recht grossen Hauses mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe abzudecken – und dabei an kalten Tagen noch eine genügend hohe Vorlauftemperatur zu gewährleisten, erwies sich als unmöglich.

Weishaupt bietet Hybrid-Lösung
Dieses Problem löste das von Beat Hürlimann von Weishaupt AG, Geroldswil, vorgeschlagene Hybrid-System: Die vor dem Haus platzierte Luft/Wasser-Wärmepumpe Weishaupt WWP LA 60-A R mit rund 40 kW Heizleistung deckt den Wärmebedarf des Hauses bis hinunter auf etwa 4°C. Bei tieferen Temperaturen unterstützt sie ein Gas-Brennwertkessel Weishaupt WTC-GW 60-B-H mit 60 kW Leistung. Die Wärmepumpe wird ergänzt durch einen Weishaupt WES 1000 WP/B Energiespeicher mit 1000 l Inhalt. Das verlängert die Laufzeiten der Wärmepumpe und sorgt so für einen hohen Wirkungsgrad.

Hinten das Weishaupt WTC-GW 60-B-H Wand-Gasbrennwertgerät mit 60 kW Leistung; links der Wärmepumpenmanager mit farbigem Touchdisplay.

Hinten das Weishaupt WTC-GW 60-B-H Wand-Gasbrennwertgerät mit 60 kW Leistung; links der Wärmepumpenmanager mit farbigem Touchdisplay.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe zeichnet sich durch eine sehr hohe Effizienz und einen in diesem Leistungsbereich extrem niedrigen Schallpegel aus. Dank 3-facher Schwingungsentkopplung des Kompressors, modernster Ventilatoren mit spezieller Eulenflügelform und dem komplett schallgedämmten Innengehäuse ist die Weishaupt Wärmepumpe extrem leise. Hochwertige Materialien, robuste Bauweise und bewährte Technik sichern die Wetterfestigkeit der Anlage und langjährigen, zuverlässigen Betrieb. Der dafür benötigte elektrische Strom kommt natürlich so weit wie möglich von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage.

Der Gas-Brennwert-Wandkessel von Weishaupt, der die Leistungsspitzen im System abdeckt, hat einen Hochleistungswärmetauscher aus Aluminium / Silizium-Sandguss dessen Wärmeleitfähigkeit 7x höher ist als Edelstahl; ein glasähnlicher Überzug schützt vor Korrosion und Schmutz. Der Modulationsbereich von bis zu 1:8 sorgt für einen kontinuierlichen Brennerbetrieb auch bei kleiner Heizlast. Das selbstkalibrierende Weishaupt SCOT-System (Safety Combustion Technology) sichert auch bei unterschiedlicher Zusammensetzung des Brennstoffes Gas stets die optimale Verbrennungsqualität, sogar bei Wasserstoffbeimischungen von bis zu 20 Prozent.

Die Aussenaufgestellte Weishaupt Luft/ Wasser-Wärmepumpe WWP LA 60-A R.

Die Aussenaufgestellte Weishaupt Luft/Wasser-Wärmepumpe WWP LA 60-A R.

Der 500 l -Trinkwasserspeicher Weishaupt WAS 500 Eco ergänzt die Anlage. Er hält nicht nur das Warmwasser für das ganze Haus bereit, soweit es nicht aus dem laufenden Betrieb der Wärmepumpe gedeckt werden kann. Um auch in der Übergangszeit während der Montage der neuen Systeme jederzeit genügend Warmwasser bereitstellen zu können, wurde er mit einem 5 kW-Elektro-Heizeinsatz ausgerüstet.

Die Hybrid-Lösung mit Erdgas-Spitzenabdeckung ist im Vergleich mit der vorherigen Oelheizung lufthygienisch ein erheblicher Fortschritt, besonders da der grösste Teil des Energiebedarfs durch die Wärmepumpe und mit «eigenem» Strom abgedeckt wird.

Hydraulikschema der Heizanlage

Hydraulikschema der Heizanlage

Von Martin Stadelmann


Weishaupt AG
Chrummacherstrasse 8
8954 Geroldswil
Tel 044 749 29 29
info@weishaupt-ag.ch
www.weishaupt-ag.ch

Sicherer Umgang mit Solaranlagen

Installation von Solarpannels auf Einfamilienhaus-Dach, Quelle: VKF
Die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Förderung von erneuerbaren Energien sind heutzutage zentrale Themen. Einfach nutzbar ist dabei die Energie der Sonne. Solaranlagen wandeln diese mit einer Photovoltaikanlage in elektrische Energie oder mit einer thermischen Anlage in Warmwasser um. Das lohnt sich für Unternehmen genauso wie für Private mit einer eigenen Immobilie. Der Photovoltaik-Markt in der Schweiz wächst stetig. Insgesamt sind Ende 2021 schätzungsweise Solarpanels mit einer Leistung von nahezu 3,5 Gigawatt installiert, die über 5 Prozent des Strombedarfs der Schweiz abdecken. Dabei ist die Installation einer Photovoltaikanlage insbesondere bei einem Neubau interessant: Es können dadurch andere Dachmaterialien eingespart werden und für die Montage muss nicht – wie bei nachträglichen Solarinstallationen – separat ein Gerüst aufgestellt werden. In der Regel kann zudem ein grosser Teil des produzierten Stroms im gleichen Gebäude verbraucht werden. Denn in heutigen Neubauten werden fast immer Wärmepumpen sowie Ladestationen für E-Mobilität installiert. Integrierte elektrische Speichersysteme in Form von Batterieanlagen erlauben es, den produzierten Strom-Überschuss zu speichern. Für den Ersatz der Atomkraft und der fossilen Energien benötigt die Schweiz rund 50 Gigawatt Solarleistung, die grösstenteils auf unseren Gebäuden installiert werden können. Jede Aussenfläche lässt sich zwar zur Solarstromproduktion nutzen. In der Schweiz sind jedoch Solaranlagen auf Dächern am meisten verbreitet. Dies auch aus gutem Grund: Bei Solaranlagen auf dem Dach sind die Schutzziele einfacher zu erreichen als an der Fassade. Das kürzlich aktualisierte VKF-Brandschutzmerkblatt «Solaranlagen» liefert wertvolle Angaben dazu.

Nachrüsten einer Solaranlage auf Hausdach, Quelle VKF

Nachrüsten einer Solaranlage auf Hausdach, Quelle VKF

Prinzipiell gelten Solaranlagen als sicher. Im Falle eines Brandes sind allerdings spezifische Schutzmassnahmen erforderlich. Eine PV-Anlage beinhaltet durch ihre Eigenschaften eine Aktivierungsgefahr. Das Risiko durch den produzierten Gleichstrom verlangt besondere Beachtung. Die Eigentümer und Betreiber von Solaranlagen sowie Versicherungen, Brandschutzbehörden, Feuerwehren und die Hersteller sowie Installationsfirmen haben deshalb das Interesse, dass die erstellten Anlagen in Bezug auf Personensicherheit und Sachwertschutz dem heutigen Stand der Technik genügen. Das Merkblatt «Solaranlagen» zeigt insbesondere die zu erreichenden Schutzziele auf. In der überarbeiteten Version werden wichtige Begriffe definiert und neue erläutert. Eine weitere Neuerung besteht in der Erleichterung bei Montagen von Solaranlagen neben Öffnungen von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen: Der frühere Sicherheitsabstand von 2,0 Metern kann wesentlich verringert werden. Dadurch ist eine Optimierung der nutzbaren Fläche möglich. Die Anwendung der neuen Regel bedingt allerdings eine gute und detaillierte Planung. Ergänzend ist sowohl auf das Stand der Technik-Papier von Swissolar als auch auf die neue Niederspannungs-Installationsnorm (NIN) hinzuweisen.

Bei der Installation von Solaranlagen bildet die NIN die wichtigste Norm für die Elektroinstallationsbranche in der Schweiz. Sie wird alle fünf Jahre überarbeitet. Generell verlangt die NIN den «Schutz gegen den elektrischen Schlag». Mit der Inkraftsetzung der NIN 2020 (Niederspannungs-Installationsnorm, SN 411000:2020) wurden die Anforderungen an den Fehlerschutz generell angepasst. So müssen Endstromkreise ≤ 63 A mit einer oder mehreren Steckvorrichtungen eine Abschaltzeit von 0,4 Sekunden einhalten.

Das neue Merkblatt «Solaranlagen» ist ein Gemeinschaftsprojekt und wurde durch eine Arbeitsgruppe der VKF und der Swissolar ausgearbeitet. Vor dessen Veröffentlichung wurde auch der Verband Electrosuisse zu einer Stellungnahme eingeladen.

Das VKF-Brandschutzmerkblatt ist kostenlos: www.bsvonline.ch
(Stichwortsuche «Solaranlagen»)


Vereinigung Kantonaler
Feuerversicherungen VKF
Marcel Donzé
Bundesgasse 20, 3001 Bern
Tel 031 320 22 85
marcel.donze@vkg.ch
www.bsvonline.ch