Naturgefahrensicher bauen mit neuen Planungshilfen

Aufgrund der immer intensiveren Nutzung des Lebensraums und des Klimawandels nehmen die Risiken infolge Naturgefahren zu. Dabei ist die Bauweise Hauptproblem und Lösungsansatz zugleich. Je früher die Gefahren und mögliche Lösungsansätze in die Planung einbezogen werden, umso einfacher lässt sich ein wirksamer und effizienter Gebäudeschutz umsetzen.

Zwei von drei Gebäuden in der Schweiz sind potenziell durch Oberflächenabfluss gefährdet. Entsprechend wichtig ist die Schaffung von Abflusskorridoren, damit das Wasser bei Starkregen schadlos zwischen den Gebäuden hindurchfliessen kann.

Zwei von drei Gebäuden in der Schweiz sind potenziell durch Oberflächenabfluss gefährdet. Entsprechend wichtig ist die Schaffung von Abflusskorridoren, damit das Wasser bei Starkregen schadlos zwischen den Gebäuden hindurchfliessen kann.

Zwei von drei Gebäuden in der Schweiz sind bei starkem Regen potentiell gefährdet, auch abseits von Gewässern. Dies zeigt die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss, welche schweizweit im Falle eines lokalen Gewitters mögliche Abflusswege und überschwemmte Bereiche darstellt. Den Praxisbeweis liefern die unzähligen Schäden, welche die vielen Unwetter im Sommer 2021 angerichtet haben – bei uns in der Schweiz wie auch im benachbarten Ausland. Oberflächenabfluss kann man ähnlich wie einer Gefährdung durch Steinschlag, Lawinen oder Hochwasser nicht ausweichen. Ein guter Gebäudeschutz hängt vielmehr von einer gelungenen Konzeption und Umgebungsgestaltung ab, damit das im Überfluss anfallende Wasser schadlos abfliessen kann. Am grössten ist der Handlungsspielraum für kostengünstigen Schutz vor Überflutungen bei Neubauten. Doch auch bei Umbauten gilt: Je früher an Schutzmassnahmen gedacht wird, desto einfacher lassen sich diese ins Gesamtkonzept integrieren. Die Anforderungen und Möglichkeiten zum Schutz vor Überschwemmung und weiteren Naturgefahren sollten deshalb schon in die ersten Entwürfe eines Bauprojekts einfliessen. Dabei nehmen Architekten, Planer und Ingenieure eine zentrale Rolle ein, wenn sie als Fachspezialisten rund um das Bauen die Bauherrschaft auch bezüglich Naturgefahren beraten.

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Naturgefahren-Check mit einfacher Gefahrenübersicht
Der Naturgefahren-Check auf www.schutz-vor-naturgefahren.ch zeigt auf, welchen Naturgefahren ein Gebäude ausgesetzt ist. Nebst der Gefährdung am Standort werden zur Situation passende Empfehlungen für mögliche Schutzmassnahmen präsentiert, damit diese Lösungsvarianten direkt in das Gesamtkonzept eines Neubaus oder Umbaus einfliessen können. Wird eine Gefährdung durch Hochwasser oder Starkregen frühzeitig erkannt und in der Planung berücksichtigt, lässt sich möglicherweise die Höhenlage des Erdgeschosses und der Gebäudeöffnungen optimieren. Liegen sämtliche Fenster, Türen und Lichtschächte aber auch Lüftungsöffnungen über der maximalen Überschwemmungshöhe, ist ein permanenter Schutz möglich. Solche baulich-konzeptionellen, fest installierten Schutzvorkehrungen sind besonders zuverlässig und langfristig auch sehr kosteneffizient. Im Idealfall entfällt somit zusätzlicher Aufwand für Wartung und Unterhalt mobiler Schutzsysteme und für das Üben von Notfallsituationen. Der Schutz vor Starkregen lässt sich übrigens gut mit Massnahmen zur Klimaanpassung kombinieren: Nach dem Konzept der «Schwammstadt» soll bei Starkregen das Wasser schadlos zwischen den Gebäuden hindurchgeleitet und über durchlässige Oberflächen lokal zwischengespeichert werden, sodass dieses in Trockenphasen wiederum verdunsten und zu einem angenehmen Stadtklima beitragen kann. Bei fortgeschrittener Planung sind die Handlungsoptionen eingeschränkt. Doch auch dann können beispielsweise noch hagelgeprüfte Produkte für Dach und Fassade ausgewählt, ein automatisches Hochwasserschutz-Klappschott zum Schutz der Tiefgarageneinfahrt eingebaut oder eine Hagelwarnung für die Lamellenstoren installiert werden.

Wo Wasser ans Gebäude gelangen kann, müssen Öffnungen und Fassade einem temporären Einstau standhalten. In diesem Beispiel ist der erhöhte Lichtschacht in die Umgebungsgestaltung integriert.

Wo Wasser ans Gebäude gelangen kann, müssen Öffnungen und Fassade einem temporären Einstau standhalten. In diesem Beispiel ist der erhöhte Lichtschacht in die Umgebungsgestaltung integriert.

Schutzzielvorgaben in Gesetzen und Baunormen
Die 2020 überarbeiteten Normen SIA 261 «Einwirkungen auf Tragwerke» sowie die SIA 261/1 «Einwirkungen auf Tragwerke – ergänzende Festlegungen» stellen neu auch konkrete Anforderungen an den Gebäudeschutz gegen Hagel, Schneedruck und alle gravitativen Naturgefahren (Hochwasser / Oberflächenabfluss, Rutschung, Steinschlag, Murgang und Lawinen). Die Schutzziele beziehen sich einerseits auf Gefahrengrundlagen wie die kantonalen Gefahren- und Intensitätskarten. Andererseits werden sie umso höher angesetzt, je grösser der zu erwartende Schaden über die Nutzungsdauer des Gebäudes ist. So erfolgt eine Abstufung je nach Gebäudenutzung und -funktion. Für diese pragmatische Risikoabstufung dienen die sogenannten «Bauwerksklassen» (BWK I-III), welche in der Norm SIA 261 definiert sind. Die praktische Anwendung dieser Normen wird in den Wegleitungen SIA D0260 «Entwerfen & Planen mit Naturgefahren im Hochbau» und SIA 4002 «Hochwasser – Wegleitung zur Norm SIA 261/1» sowie auf der Informationsplattform www.schutz-vor-naturgefahren.ch erläutert. Letztere vernetzt alle wichtigen Planungshilfen und ist deshalb für rasche Abklärungen und den Einstieg in das Thema besonders hilfreich.

Zufahrten und andere Gebäudeöffnungen schützt man am besten permanent vor Wassereintritt, denn für die Installation mobiler Schutzmassnahmen fehlt meist die Zeit.

Zufahrten und andere Gebäudeöffnungen schützt man am besten permanent vor Wassereintritt, denn für die Installation mobiler Schutzmassnahmen fehlt meist die Zeit.

Über «Schutz vor Naturgefahren»
Die Informationsplattform www.schutz-vor-naturgefahren.ch wurde von den Kantonalen Gebäudeversicherungen ins Leben gerufen und wird heute von einer für die Schweiz einmaligen Allianz wichtiger Akteure im Bereich Gebäudeschutz getragen: der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG, dem Hauseigentümerverband Schweiz HEV, dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA, dem Schweizerischen Versicherungsverband SVV, dem Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB sowie dem Schweizerischen Gemeindeverband SGV.


Vereinigung Kantonaler
Gebäudeversicherungen VKG
Schutz vor Naturgefahren
Bundesgasse 20
3001 Bern
info@schutz-vor-naturgefahren.ch
www.schutz-vor-naturgefahren.ch

Naturgefahren beim Bauen frühzeitig beachten

Naturgefahren wie Starkregen, Sturm und Hagel verursachen in der Schweiz immer wieder hohe Schäden. Dabei ist die Bauweise Hauptproblem und Lösungsansatz zugleich: Wird der Schutz vor Naturgefahren früh in der Planung berücksichtigt, kann den Einwirkungen entsprechend gebaut werden.

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Die Unwetter im Sommer 2021 haben in den 19 Kantonen mit einer Kantonalen Gebäudeversicherung Schäden an Gebäuden von über einer Milliarde Franken angerichtet. Obwohl die Schweiz im Vergleich mit den Nachbarländern mit einem «blauen Auge» davongekommen ist, sind diese Unwetter ein wichtiger Weckruf in Zeiten düsterer Klimaprognosen: Starkregen und Stürme werden in naher Zukunft wesentlich häufiger und intensiver ausfallen. Auch alpine Gefahren wie Murgänge und Steinschläge dürften sich durch die zunehmenden Wetterextreme verschärfen. Parallel dazu steigt das Schadenpotential wegen der immer dichteren Bebauung und intensiveren Gebäudenutzung. Damit die Risiken langfristig tragbar bleiben, müssen Bauwerke den lokal zu erwartenden Gefahren und den zukünftigen Klimabedingungen angepasst werden.

Naturgefahren-Check mit einfacher Gefahrenübersicht

Zufahrten und andere Gebäudeöffnungen schützt man am besten permanent vor Wassereintritt, denn für die Installation mobiler Schutzmassnahmen fehlt meist die Zeit.

Zufahrten und andere Gebäudeöffnungen schützt man am besten permanent vor Wassereintritt, denn für die Installation mobiler Schutzmassnahmen fehlt meist die Zeit.

Die praktische Anwendung des naturgefahrengerechten Bauens wird auf der Informationsplattform www.schutz-vor-naturgefahren.ch erläutert. Der interaktive Naturgefahren-Check bietet eine rasche Übersicht aller Gefahren am Standort und vernetzt die wichtigsten Planungsgrundlagen. So lässt sich schnell und einfach per Adresseingabe prüfen, welchen Naturgefahren ein bestimmtes Grundstück ausgesetzt ist. Weiter werden zur Situation passende Empfehlungen für Schutzmassnahmen abgegeben und die verbleibenden Handlungsoptionen berücksichtigt. Bei fortgeschrittener Planung können beispielsweise noch hagelgeprüfte Produkte ausgewählt, ein automatisches Hochwasserschutz-Klappschott eingebaut oder eine Hagelwarnung für die Lamellenstoren installiert werden. Idealerweise wird der Schutz vor Naturgefahren aber schon viel früher in der Planung berücksichtigt, weil sich dann noch besonders viele und effiziente Lösungen für einen wirksamen Schutz in das Gesamtkonzept integrieren lassen.

Bei Gefahr durch Steinschlag, Murgang oder Lawinen sind insbesondere die bergseitigen Fassaden betroffen. Öffnungen, Zugangänge und genutzte Aussenbereiche benötigen zusätzlichen Schutz.

Bei Gefahr durch Steinschlag, Murgang oder Lawinen sind insbesondere die bergseitigen Fassaden betroffen. Öffnungen, Zugangänge und genutzte Aussenbereiche benötigen zusätzlichen Schutz.


Vereinigung Kantonaler
Feuerversicherungen VKF
Schutz vor Naturgefahren
Bundesgasse 20
3001 Bern
info@schutz-vor-naturgefahren.ch
www.schutz-vor-naturgefahren.ch

Die Kantonalen Gebäudeversicherungen ziehen Bilanz zum Schadenjahr 2021: Schäden an Gebäuden von über einer Milliarde Schweizer Franken

Mehrere Kantonale Gebäudeversicherungen (KGV) blicken auf ein aussergewöhnliches Jahr mit im Sommer hohen Schäden an Gebäuden zurück. Aktuelle Hochrechnungen gehen von Entschädigungen an betroffene Gebäudeeigentümer von über einer Milliarde Schweizer Franken aus. Allerdings ist die Erfassung der gemeldeten Schadenfälle nicht vollständig abgeschlossen. Die KGV setzen sich dafür ein, den betroffenen Gebäudeeigentümern eine rasche Schadenbehebung zu ermöglichen. Die Analysen der KGV weisen hauptsächlich Hagel, gefolgt von Überschwemmung als grösste Schadenverursacher aus. Betroffen waren dabei in erster Linie die Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, Zug und Zürich.

Die starken Gewitter und Niederschläge der Monate Juni und Juli 2021 verursachten beinahe in der gesamten Schweiz erhebliche Schäden. Regional sind 60 bis 70 % der Schäden auf Hagel zurückzuführen. Bei 30 bis 40 % liegt die Ursache bei Überschwemmungen sowie Hochwasser. Die Niederschlagsmengen variierten regional stark. Im Norden der Schweiz erreichten die Niederschläge bis gegen 250 % der regulären Monatsdurchschnitte. Ende Juni 2021 traten heftige Gewitter mit über 45’000 Blitzentladungen und schwerstem Hagel auf. Als Einzelereignis zu erwähnen ist der schwere Hagelzug vom 28. Juni, der grossflächig Teile der Kantone Luzern und Zug verwüstet hat. Dabei traten Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm auf. In gewissen Gemeinden blieb kaum ein Gebäude unbeschädigt. Alleine aufgrund dieses Hagelzuges ist mit mehreren hundert Millionen Schweizer Franken an Gebäudeschäden zu rechnen.

Die KGV werden für die entstandenen Gebäudeschäden gesamthaft Zahlungen von über einer Milliarde Schweizer Franken leisten. Dies wird annähernd so viel sein wie im Grossschadenjahr 2005, das auf Basis des aktuellen Gebäudebestands heute 1.3 Milliarden Schweizer Franken kosten würde. Der von Hagel ausgehende Schadenanteil fiel im Jahr 2021 vier Mal höher aus wie im Rekordschadenjahr 2005. Der Anteil an Überschwemmungsschäden verringerte sich entsprechend im gleichen Verhältnis. Trotz einer hohen Gesamtschadenlast gibt es erfreuliche Entwicklungen. Die vielerorts im Nachgang zu den Schäden 2005 von der öffentlichen Hand oder den Gebäudeeigentümern eingeleiteten Schutzmassnahmen im Bereich Hochwasser haben im Sommer 2021 ihre Wirkung gezeigt. Zudem hat sich das effektive und effiziente Handeln vieler Einsatzkräfte beim mobilen Hochwasserschutz sehr positiv ausgewirkt. Viele Schäden konnten verhindert oder begrenzt werden. Ohne die Präventionsmassnahmen der letzten 15 Jahre wären die Schäden aufgrund des Hochwassers im Sommer 2021 vermutlich wesentlich höher ausgefallen. Sie hätten die Schadenlast um ein Vielfaches erhöht.
Hagel lässt sich gegenwärtig weder örtlich, zeitlich noch in der Intensität genau prognostizieren. Somit liegt der beste Schutz im Einsatz geprüfter hagelresistenter Baumaterialien (www.hagelregister.ch). Demgegenüber kann sich jeder Gebäudeeigentümer gegen Hochwasser und Oberflächenwasser mit baulichen sowie mobilen Massnahmen und einer guten organisatorischen Vorbereitung schützen. Kommt es trotzdem zum Schaden, greift die Gebäudeversicherung. Sie konnten auch im Jahr 2021 vollumfänglich ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen. Dank den KGV geniessen die Gebäudeeigentümer einen umfassenden Versicherungsschutz. Die Betroffenen werden auch im aussergewöhnlichen Schadenjahr 2021 von den Gebäudeversicherungen unterstützt und entschädigt. Dies spricht für den bewährten einzigartigen Schutz der KGV: Prävention, Intervention und Versicherung. Dank diesem Schutzsystem bleiben die Prämien für Elementar- und Feuerschäden auch in Zukunft tief. Sie belasten weder die Gesamtbevölkerung, den Staat noch die Steuerkasse.

Die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) haben drei Kernaufgaben: Prävention, Intervention und Versicherung. Sie arbeiten in einem solidarischen System sowohl eng untereinander als auch mit diversen Partnern zusammen und versichern über 80 Prozent aller Gebäudewerte in der Schweiz. Dies entspricht einer Versicherungsdeckung für einen Gebäudewert von annähernd 2500 Milliarden Schweizer Franken.


Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen (VKG)
Bundesgasse 20
Postfach
3001 Bern
Tel +41 31 320 22 22
mail@vkg.ch
www.vkg.ch

Sicher vor Naturgefahren – darauf kommt es an

Die Gebäudeschäden aufgrund von Überschwemmung, Hagel, Sturm und anderen Naturgefahren nehmen zu. Auch wenn vieles versichert ist: Es entstehen Umtriebe und Ärger – und oft lässt sich Liebgewonnenes nicht ersetzen. Wer den Schutz vor Naturgefahren frühzeitig berücksichtigt, kann sich und sein Haus einfach sowie günstig schützen.

Eine kleine Anhöhe schützt Garageneinfahrten und Zugänge zuverlässig vor Hochwasser.

Eine kleine Anhöhe schützt Garageneinfahrten und Zugänge zuverlässig vor Hochwasser.

Zwei von drei Gebäuden in der Schweiz sind bei starkem Regen potentiell gefährdet, auch abseits von Gewässern. Dies zeigt sich anhand der Gefährdungskarte Oberflächenabfluss, welche schweizweit im Falle eines lokalen Gewitters mögliche Abflusswege und überschwemmte Bereiche darstellt. Mit dem neuen Naturgefahren-Check www.schutz-vor-naturgefahren.ch können Gebäudeeigentümer schnell und einfach per Adresseingabe prüfen, welchen Naturgefahren sie ausgesetzt sind. Oberflächenabfluss auszuweichen ist oft nicht möglich, ein guter Schutz vor Überschwemmungen hängt vielmehr von der Bauweise und der Umgebungsgestaltung ab. Am grössten ist der Handlungsspielraum für kostengünstige Schutzmassnahmen bei Neubauten. Doch auch bei Umbauten und Sanierungen können gute Lösungen gefunden werden. Je früher an den Schutz vor Naturgefahren gedacht wird, desto einfacher kann dieser umgesetzt werden. Die Anforderungen und Möglichkeiten zum Schutz des Gebäudes sollten somit schon in die ersten Entwürfe eines Bauprojekts einfliessen und mit den Baupartnern besprochen werden. Dies erspart nachträgliche Planungsanpassungen und zusätzliche Massnahmen. Zu beachten gilt, dass der Bauherr den Architekten bei der Planung explizit mit der Berücksichtigung der Naturgefahren beauftragen muss.

Bauliche Massnahmen erhöhen den Schutz

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Die erhöhte Bauweise ist die einfachste und wirksamste Massnahme zum Schutz vor Hochwasser bei Neubauten.

Bei Gefahr durch Hochwasser lohnt es sich, die Höhenlage des Erdgeschosses, sämtlicher Gebäudeöffnungen wie beispielsweise Türen oder Lüftungsöffnungen sowie technische Installationen wie Wärmepumpen zu optimieren. So ist alleine durch bauliche Massnahmen ein permanenter Schutz gegeben. Generell bieten fest installierte und damit permanent wirksame Schutzvorkehrungen langfristig am meisten Sicherheit. Im Idealfall entfällt somit auch zusätzlicher Aufwand für Wartung, Unterhalt und das Üben von Notfallsituationen.

Bei Umbauten mit guter Planung den Schutz vor Naturgefahren verbessern

Bauliche Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren bieten zuverlässigen Schutz.

Bauliche Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren bieten zuverlässigen Schutz.

Auch bestehende Gebäude müssen einen minimalen Schutz gewährleisten, insbesondere für die Personensicherheit. Ein Umbau oder eine Renovation sind gute Gelegenheiten, um den Schutz zu verbessern. Empfehlenswert ist deshalb, beispielsweise bei einem Dachausbau oder einer Fassadensanierung auch den Schutz vor Naturgefahren zu verbessern. So kann mit hagelgeprüften Produkten sehr einfach und ohne nennenswerte Mehrkosten das Schutzziel für Neubauten erzielt werden.

Schutz vor Naturgefahren

Schon alleine auf dem Grundstück kann sich viel Regenwasser ansammeln, zudem kann Oberflächenabfluss von Nachbargrundstücken zufliessen. Hochwasserschutz ist deshalb vielerorts wichtig.

Schon alleine auf dem Grundstück kann sich viel Regenwasser ansammeln, zudem kann Oberflächenabfluss von Nachbargrundstücken zufliessen. Hochwasserschutz ist deshalb vielerorts wichtig.

Auf www.schutz-vor-naturgefahren.ch finden Eigentümer, Bauherren und Fachleute eine Übersicht zum naturgefahrensicheren Bauen. Die Informationsplattform wurde von den Kantonalen Gebäudeversicherungen ins Leben gerufen und wird heute von einer für die Schweiz einmaligen Allianz wichtiger Akteure im Bereich Gebäudeschutz getragen: der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG, dem Hauseigentümerverband Schweiz HEV, dem Schweizerischen Gemeindeverband SGV, dem Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB, dem Schweizerischen Versicherungsverband SVV sowie dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA.


Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF
Schutz vor Naturgefahren
Bundesgasse 20
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info@schutz-vor-naturgefahren.ch
www.schutz-vor-naturgefahren.ch

Neue nationale Karte zeigt Hagelgefährdung

Die Schweiz ist ein Hagelland. Immer wieder gibt es lokale und zum Teil grosse Schäden an Fahrzeugen, Gebäuden oder in der Landwirtschaft. Hagel ist aber schwer zu messen, da er unerwartet auftritt und meistens nur kleine Gebiete betrifft. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat mit Partnerorganisationen erstmals eine national einheitliche Hagelkarte erarbeitet, welche das Auftreten aber auch die Stärke von Hagelereignissen beschreibt und anfangs Mai 2021 präsentiert wurde. So erfahren Betroffene besser, wie oft und wo es hagelt und wie gross die Hagelkörner werden können.

Beim Aufprall eines Hagelkorns wirken grosse Kräfte. Auch auf Gebäude. Durch Hagelschauer können Schäden entstehen, die aufwendige Reparaturen oder Folgeschäden nach sich ziehen.

Beim Aufprall eines Hagelkorns wirken grosse Kräfte. Auch auf Gebäude. Durch Hagelschauer können Schäden entstehen, die aufwendige Reparaturen oder Folgeschäden nach sich ziehen.

Hagelstürme verursachen jedes Jahr Schäden in Höhe mehrerer Millionen Schweizer Franken. Sie stellen somit eines der grössten Naturrisiken der Schweiz dar. Für Betroffene aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Versicherungs- und Bauwesen sowie den Einsatzorganen der Feuerwehr und des Zivilschutzes besteht das Bedürfnis nach einer einheitlichen, landesweiten Grundlage zur Beurteilung der Hagelgefährdung. Bestehende Hagelkarten beruhten auf älteren Daten, verwendeten unterschiedliche Methoden und zeigten zum Teil grosse Unterschiede. Die neue Hagelkarte beschreibt die Häufigkeit und Intensität von Hagelereignissen in der Schweiz, wird laufend erweitert und steht allen Interessierten frei zur Verfügung.

«Moderne Wetter- und Klimagrundlagen erlauben es, der grossen Gefährdung durch Hagelstürme besser zu begegnen. Somit dienen Klimadienstleistungen auch dem Schutz vor aktuellen Naturgefahren»

so Peter Binder, Vorsitzender des National Centre for Climate Services (NCCS) und Direktor MeteoSchweiz.

Lokal aber heftig
Hagel ist ein kleinräumiges Wetterphänomen und daher schwer zu messen. Eine landesweite Erfassung der Hagelgewitter ist nur mit dem Wetterradarnetz möglich, welches alle fünf Minuten ein detailliertes Bild der Niederschläge liefert, vom schwachen Nieselregen bis hin zum heftigen Hagelsturm. Für die Erstellung der neuen Hagelkarte wurden die Messungen von 40 000 Hagelereignissen (Analyseperiode 2002 bis 2020) aus dem Radarmessnetz ausgewertet. Zudem wurden die Hagelmeldungen aus der App der MeteoSchweiz und einem Messnetz von 80 automatischen Hagelsensoren zur Plausibilisierung herangezogen.

Folgende neue Hagelgefährdungskarten stehen zur Verfügung:

  • Informationen zu Hagelhäufigkeit: Besonders oft hagelt es im Sommer und in den Kantonen Tessin, Bern und Luzern sowie entlang des Juras.
  • Informationen zu Hagelkorngrössen: Schweizweit fällt durchschnittlich etwa 32 Mal pro Jahr Hagel mit einer maximalen Korngrösse von einem «Einfränkler» (2 cm Durchmesser).
  • Informationen zu Hagelgefährdungskarten / Wiederkehrperioden: Schweizweit treffen vielerorts alle 50 Jahre Hagelkörner von mindestens 3 cm Durchmesser auf ein Hausdach.

Weitere Informationen:
www.schutz-vor-naturgefahren.ch


Vereinigung Kantonaler
Gebäudeversicherungen VKG
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Tel 031 320 22 22
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