Wasserleitung im Flachmoor

2016 erhielt die Firma Zemp Leitungs- & Tiefbau GmbH aus dem luzernischen Wiggen vom Ingenieurbüro Frei+Krauer AG aus Rapperswil-Jona die Anfrage, ob es möglich sei, im Moor in der Gemeinde Ricken mit dem Kabelpflug Leitungen zu verlegen.

Die Antwort lautete klar ja! Zemp verfügt über das notwendige Fachwissen und -können, um auch solch heikle Aufgaben zu lösen, jedoch wird dieses Vorhaben normalerweise vom Naturschutz nicht bewilligt. Das Ingenieurbüro sowie die Firma GeOs GmbH aus Degersheim, welche für die bodenkundliche Baubegleitung beauftragt worden ist, haben mit stichfesten Argumenten das Bundesamt für Naturschutz überzeugen können, dass das Einpflügeverfahren im Moor das richtige Verlegesystem ist. Im Sommer 2017 lag die Bewilligung vor und die Detailplanung konnte in Angriff genommen werden. Endlich wurde eine längere Schönwetterphase vorausgesagt. Nachdem weitere Optimierungen am Verlegepflug vorgenommen worden waren, konnte am 17. Oktober mit den Arbeiten gestartet werden. Am ersten Tag wurde ein Strang von 230 m Gerofit-Druckrohren mit einer Nennweite von 140 mm, für die Wasserförderung und zwei weitere Rohre mit der Nennweite 75 mm als Schutzrohr für die Elektro- und Steuerkabel, geschweisst und ausgelegt.
Zempass=
Am nächsten Tag war es soweit. Der Verlegepflug wurde installiert, die Zugseile eingerichtet, die Rohre eingefädelt und die eigens für dieses Vorhaben von Zemp gefertigten Bodenschutzskis am Pflug montiert. Unter den wachsamen Augen von Auftraggeber, Bauleitung, Baubegleitung und weiteren Interessierten wurden die drei Rohre im Einlegeverfahren im Moor verlegt. Die Verlegetiefe von maximal 1.5 m verlangte Zugkräfte von über 40 Tonnen, was jedoch für die Seilwinde kein Problem darstellte. Zusätzlich verlegte man ca. 30 cm über den Rohren ein Warnband. Zur Zufriedenheit aller Beteiligten hinterliess der Pflug kaum Spuren. Der Verlegeschlitz wurde teils von Hand und teils maschinell wieder verschlossen, so dass wenige Stunden nach dem mit den Arbeiten begonnen wurde, der Eingriff kaum mehr sichtbar war. Weiter durften wir ausserhalb des Moores noch Anpassungen beim Reservoir machen. Wir bedanken uns ganz herzliche bei der Bauherrschaft, der Baubegleitung und der bodenkundlichen Baubegleitung für die erfolgreiche Zusammenarbeit! Worte der bodenkundigen Baubegleitung: Obwohl der Staukörper des Moores von oben durchstossen wird, kann davon ausgegangen werden, dass sich der dünne Schlitz bald wieder schliessen wird, ohne den Wasserhaushalt des Moores zu gefährden. Der schnellere Arbeitsfortschritt als im üblichen Verfahren ermöglicht längere Distanzen in kurzer Zeit zu bauen. Diese Methode ist einfach und wird z. B. im Kanton Schwyz und St. Gallen in vergleichbaren Situationen angewendet.


Zemp Leitungs- & Tiefbau GmbH
Rotgut 5
6192 Wiggen
Tel 034 493 36 20
info@zemp-leitungsbau.ch
www.zemp-leitungsbau.ch