Blauregen – Üppig blühende Kletterkünstler

Wisteria  oribunda Macrobotrys (Hauenstein Rafz)
Mit Ihren üppigen Blütendolden und strahlender Farbe springen einem diese Schlingpflanzen förmlich ins Auge. Dabei ranken sie sich mühelos an Steinmauern, Fassaden und Säulen entlang und verzaubern uns mit ihren zahlreichen kleinen Schmetterlingsblüten. Namen tragen sie viele, Gärtner bezeichnen sie als Wisterie, Glyzine oder auch fälschlicherweise als Glyzinie. Unter idealen Lebensbedinungen kann eine solches Exemplar gut und gerne auch mal über 30m hoch werden und an einem über 35 Jahr lang Freude bereiten.

Unter guten Lebensbedinungen können die flinken Kletterer sogar zweimal jährlich blühen, im Frühling, bevor die Laubblätter spriessen und danach noch einmal im Juli und August. Allerdings ist die Spätblüte dann oft auch nicht mehr so üppig.

Allgemeines

Über 25 jähriges Exemplar

Ursprünglich kommen die prächtigen Kletterpflanzen aus dem östlichen Asien und Nordamerika, unterdessen haben Sie aber längst auch unsere Gärten erobert und zeichnen sich als robuste und stark wachsende Kletterer aus.
Alle Arten des Wisterie entwickeln harte Hülsenfrüchte. Diese sind bohnenähnlich und haben eine samtige Oberfläche. Während dem Reifen explodieren die Früchte und schleudern dabei die enthaltenen Samen in alle Himmelsrichtungen.

Standort
Blauregen lieben Wärme und bevorzugen sonnige und trockenen Standorte. Eine geschützte Lage fördert den Wuchs der Pflanzen. Diese bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche Böden. Sie tolerieren aber auch Erde mit weniger Nährstoffen. Allerdings bilden sie in dem Fall weniger üppige Blüten aus.

Pflege / Schnitt

Wisteria sinensis (Bildquelle Hauenstein Rafz)

Wisteria sinensis
(Bildquelle Hauenstein Rafz)

Alle Blauregen-Arten brauchen genügend Wasser. Speziell junge Pflanzen benötigen bei warmen Temperaturen regelmässiges Wässern. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ermöglicht den kräftigen Wuchs der Kletterpflanzen. Sobald der Blauregen die gewünschte Höhe erreicht, sind die Triebe in die Waagerechte zu leiten. Im Sommer sind die Langtriebe der Schlingpflanzen auf sieben Augen zu kürzen. Also ungefähr einem Schnitt auf bis zu 30 Zentimeter. Dadurch bilden die Pflanzen an ihren Kurztrieben zahlreiche Blütenansätze. Im Frühjahr des Folgejahres ist ein weiterer Rückschnitt zu tägigen.

Seien Sie geduldig, denn bei manchen Wisteria-Arten dauert es bis zu fünf Jahre zur Vollblüte. Einzelne Arten eignen sich als Kübelpflanzen. Die Gewächse im Topf leiden schneller unter Frost, Staunässe und Trockenheit. Tipp: Um das Risiko eines eingeschränkten Wuchses zu umgehen, wählen Gärtner sehr grosse Kübel. Diese sollten ein Mindestvolumen von 200 Litern und eine Höhe von 40 Zentimetern messen. Wie die Gartenpflanzen brauchen die Blauregen-Arten im Topf einen regelmässigen Rückschnitt, um die Blüte zu fördern. Achten Sie im Winter darauf die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Text von Nadja Leemann