Gleich zu Beginn des Gesprächs informiert uns Geschäftsführerin Nicole Ruesch über die 5 % Lohnerhöhung, die per 2023 auch in ihrem Betrieb in Kraft treten. Kosten, die sich letzten Endes automatisch auf den Ansatz der Dienstleistungen auswirken; das ist ein normaler Prozess, eigentlich.
«Und genau da liegt heute das Problem: Kund*innen sind heute nicht mehr bereit, Mehrkosten durch entstandenen Mehraufwand zu tragen.»
sagt sie.
Die MIRU-CLEAN GmbH mit Sitz in Liestal ist eines der sehr empfehlenswerten Reinigungsunternehmen in der Region. Umzugs-, Bau-, Büro- oder Haushaltsreinigungen, Treppenhäuser oder auch Wintergärten etc. zählen zu den Spezialitäten des Hauses. Das Angebot lässt effektiv nur ganz wenige Spezialgebiete wie beispielsweise Tatortreinigungen oder das Entfernen von Graffitis aus. Ansonsten ist die MIRUCLEAN in Liestal die ideale Ansprechpartnerin für alles, was wirklich sauber werden muss. Eine Top-Dienstleistung, eine Winwin-Situation. Die einen können oder wollen nicht selber reinigen, die andern können und wollen diese Reinigung gerne übernehmen. An sich ein ganz normaler Vorgang im Geschäftsleben. Und doch ist scheinbar etwas anders bei Reinigungsinstituten.
Es ist klar, dass die Wirtschaft generell mehr denn je Preisdruck spürt, alles ist merklich teurer geworden, die Welt spielt verrückt. Aber rechtfertigt dies mangelnde Würde in einem Business, das von zentraler Bedeutung ist?
«Es hat schon Kündigungen laufender Abos gegeben»
erzählt Nicole Ruesch. Weil halt der Preis auch bei ihrer Dienstleistung leicht angehoben werden musste. Die MIRU-CLEAN ist jetzt seit 25 Jahren erfolgreich am Markt. Doch das, was einst mit einem Handschlag besiegelt wurde, gilt nicht mehr. Mehraufwand will nicht mehr bezahlt werden … Es ist ja schliesslich «nur» Putzen …? Ob es wohl gedanklich in diese Richtung geht? Selbst dann, wenn die Voraussetzungen bisweilen, und aus was für Gründen auch immer, deutlich schlechter sind, um wirklich sauber eine Wohnung oder ein Büro zu reinigen?
Nicole Ruesch fügt sogleich ein Beispiel an:
«Als es 2022 nach langer Trockenheit mehr Saharastaub als Wasser regnete, sahen die Fenster grauenhaft aus. Was schlicht dazu führte, dass der Aufwand eben grösser wurde. Und schon waren sie wieder da, die Diskussionen um den Preis. Es geht heute nicht mehr um die Qualität, es geht nur ums Geld. Die häufigen Rechtfertigungen für unsere Preise sind auf Dauer zermürbend.»
Und dabei, das zeigt ein Vergleich, ist die MIRU-CLEAN noch moderat unterwegs und verlangt z. B. für Autospesen in der Region Liestal pro Weg nur mal gerade zehn Franken.
Regelmässige Meetings am Firmensitz zeichnen oft das gleiche Bild. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Ausseneinsatz zunehmend Kritik ausgesetzt. Wie hiess es zu den unsäglichen Corona-Zeiten so schön? Systemrelevante Berufe? So lange eine Firma oder eine Privatperson nicht in der Lage ist, selber zu putzen, ist dieser Beruf sehr wohl systemrelevant. Und alles hat seinen Preis. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Gedanken wieder mehr in den Köpfen etablieren und verankern liessen.
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