Die wahren Verbündeten für die Zukunft

«Das Gehirn der Kinder mit wichtigen Informationen füttern»; Schülerin in Marcala. | (Fotos: Santiago Engelhardt / Fairtrade Max Havelaar)
Eine Gruppe von Kleinbauernfamilien in Honduras geht neue Wege und setzt dabei konsequent auf Nachhaltigkeit. Ein Beispiel, wie Fairtrade Max Havelaar Perspektiven schafft.

Schluss mit Abschreiben von der Wandtafel, wie es die staatlichen Schulen den Kindern beibringen. In Marcala, im Hinterland von Honduras, werden die Kinder nach Methoden der Waldorfschule und Montessori ganzheitlich gefördert. Im Vordergrund steht das eigenständige Denken der Kinder.

Einen wichtigen Beitrag zu dieser Schule hat auch Fairtrade Max Havelaar geleistet. Denn in Marcala sind über 1600 Kaffeebauern in der Organisation Comsa zusammengeschlossen und setzen auf biologischen Anbau und gerechten Handel. Auf ihren kleinen Parzellen kultivieren und pflegen sie Arabica-Kaffee für den Export – auch in die Schweiz. Zudem pflanzen sie Gemüse und Früchte an, züchten Vieh und Geflügel für den Eigengebrauch. Für den Kaffee erhalten die Bauern dank Fairtrade einen Mindestpreis, der ihnen finanzielle Sicherheit gibt in einem Markt, der sich durch grosse Preisschwankungen auszeichnet. Zusätzlich zum Verkaufspreis erhält die Kooperative eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Und hier kommt die Schule ins Spiel!

Die Comsa-Mitglieder entschieden gemeinsam, einen Teil der Fairtrade-Prämie für den Bau einer eigenen integralen Schule zu verwenden. Hier werden die Kinder nebst den üblichen Fächern auch in ethischen Werten und ganzheitlichem Denken unterrichtet. Vermittelt werden ihnen zudem die Grundsätze nachhaltiger Landwirtschaft und gesunder Ernährung – Wissen, das Comsa auch in den öffentlichen Schulen weitergibt.

Damit erhalten die Kinder das nötige Rüstzeug für ihr späteres Leben als Kaffeebauer und Mitglied der Gemeinschaft, wie Rodolfo Peñalba, Leiter der Comsa, erklärt:

«Die Entwicklung der Pflanzen beginnt für uns Bauern beim Umgang mit dem Saatgut und bei der Aufzucht der Jungpflanzen. In diesem Sinn setzt die Entwicklung des Menschen für die Mitglieder von Comsa bereits bei den Kindern an. Diese sind die wahren Verbündeten für die Zukunft. Deshalb müssen wir ihr Gehirn mit wichtigen Informationen füttern, mit gesunden Praktiken, Sport, Musik, Wissenschaft, Kunst, Landwirtschaft, Liebe, Respekt, Selbstachtung.»

Dank Fairtrade mehr finanzielle Sicherheit: Joselinda Manueles der Comsa begutachtet eine Kaffeekirsche.

Dank Fairtrade mehr finanzielle Sicherheit: Joselinda Manueles der Comsa begutachtet eine Kaffeekirsche.

Wirkung der Prämie
Zudem hat Comsa mit der Prämie seit 2012 Stipendien von über 600 Kindern finanziert und unterstützt Eltern, damit sie die Entwicklung ihrer Kinder besser fördern können. Aber auch in die Steigerung der Produktivität und Qualität sowie in die Weiterbildung der Mitglieder wird investiert. Comsa bereitet ihre Mitglieder in Workshops auf die Folgen des Klimawandels vor. Dabei wird der Fokus auf Schaffung gesunder Böden und somit optimalen Wachstumsbedingungen gelegt. Wichtig sind aber auch Versuchsanlagen und Innovation, so z. B. die Herstellung von eigenen Pflanzenschutzmitteln mit effektiven Mikroorganismen.

Sogar die renommierte Universität El Zamorano hat ihre Landwirtschaftsstudenten nach Marcala geschickt, damit diese mehr über Biolandbau lernen können. Der Einsatz von Comsa für Nachhaltigkeit und fairen Handel macht offenbar Schule.

Und das können Sie tun!
In der Schweiz gibt es über 200 Varianten von Fairtrade-Kaffee. Von verschiedenen Café-Crème- und Espresso-Mischungen (Bohnen, gemahlen, mit und ohne Koffein) bis hin zu Instantkaffee und Kapseln für verschiedene Systeme, bieten Röster ein breites Fairtrade-Sortiment an.

Werden auch Sie Verbündete der Fairtrade-Kaffeebauern wie in Honduras und ermöglichen Sie ihnen ein besseres Leben. Entscheiden Sie sich bei Ihrem Einkauf für Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar.

Erfahren Sie mehr über Comsa: YouTube-Film: Rodolfo Peñalba – The benefits of Fairtrade

Fairtrade Max Havelaar
Wer Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar kauft, ermöglicht Kleinbauernfamilien und Angestellten in Entwicklungsländern ein besseres Einkommen und gute Arbeitsbedingungen. Diese erhalten einen stabilen Preis und zusätzlich eine Fairtrade-Prämie sowie Beratung vor Ort. Einen Teil des Verkaufserlöses investieren sie in Projekte, die der ganzen Gemeinschaft zu Gute kommen – wie in den Bau von Brunnen, Schulen und Gesundheitszentren. Gegründet wurde Fairtrade Max Havelaar 1992 von den Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, Heks, Helvetas und Swissaid. Von Bananen aus Peru über Kaffee aus Äthiopien bis hin zu Reis aus Indien – heute gibt es in der Schweiz 2800 Produkte mit dem Label von Fairtrade Max Havelaar zu kaufen. Für alle diese Produkte gelten die strengen Fairtrade-Standards bezüglich Anbau, Arbeiterrechten, Verarbeitung und Handel.


Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Limmatstrasse 107
8005 Zürich
Tel +41 44 278 99 00
info@maxhavelaar.ch
www.maxhavelaar.ch

Schreiben Sie einen Kommentar