Löwen räkeln sich auf beheizten Steinplatten, Pinguine watscheln durch kühle Landschaften und exotische Fische schwimmen durch wohltemperierte Aquarien. Klar – hier ist viel Energie im Spiel: Über sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr braucht es, um den rund 6500 Tieren im Basler Zolli optimale Lebensbedingungen zu schaffen. Damit zählt der bekannte Tiergarten zu den Grossverbrauchern.
Sie sind in den meisten Kantonen gesetzlich verpflichtet, ihre Energieeffizienz zu verbessern. Es ist ein Ziel, das der Zolli als Naturbotschafter ohnehin schon lange anstrebt. Wo immer möglich, ergreifen die Verantwortlichen Massnahmen, um den Energieverbrauch zu senken. Grosses Potenzial act-Energiespezialist Mark Wunderlich analysierte den Basler Zoo gründlich und stellte eine Liste von massgeschneiderten Effizienzmassnahmen zusammen. Die Energieverbrauchsanalyse lieferte den Fachleuten des Zoos wertvolle Anhaltspunkte, wie sich hier und dort schon durch kleine Korrekturen am Betrieb noch mehr Energie sparen liesse – zum Beispiel durch das optimale Einstellen der Lüftungsanlagen. Damit werden die Strom- und Heizungskosten zum Nulltarifgesenkt.
Einfache Massnahme, grosse Wirkung: Durch eine verbesserte Ausrichtung wandelt die Solaranlage auf dem Elefantenhaus des Basler Zoos noch mehr Sonnenenergie in Warmwasser um.
Foto: act / Bernard van Dierendonck
Auch bei der Erneuerung und Erweiterung seiner Gebäude setzt der Zolli auf Energieeffizienz: Nachdem die Elefanten 2017 eine neue Anlage bezogen, ist nun das Vogelhaus an der Reihe.
«Indem der Zoo bei der Sanierung moderne Materialien und Technik einsetzt », sagt Energiespezialist Wunderlich voraus, «kann er das Vogelhaus künftig deutlich sparsamer betreiben. Und dies unter Erhaltung der historischen Bausubstanz und des Erscheinungsbilds.«
Vorteile dank Zielvereinbarung
Als akkreditierter act-Energiespezialist half Mark Wunderlich dem Zoo, eine Zielvereinbarung mit dem Bund abzuschliessen. Mit einer solchen Vereinbarung verpflichtet sich ein Unternehmen, innerhalb von zehn Jahren eine Reihe von Energiesparmassnahmen umzusetzen. Jedoch nur diejenigen, die sich in absehbarer Zeit amortisieren. Eine Zielvereinbarung lohnt sich in jedem Fall– sowohl wirtschaftlich als auch für die Umwelt. Viele Betriebe erhalten zusätzlich einen Zustupf für Energieanalysen und können sich von der CO2-Abgabe befreien und den Netzzuschlag für Elektrizität (KEV) zurückfordern.
Der Zolli ist durch den Grossverbraucherartikel im Basler Energiegesetz zu einer solchen Zielvereinbarung verpflichtet. Dieselben Möglichkeiten stehen aber auch kleineren Energieverbrauchern auf freiwilliger Basis offen– mit denselben Vorteilen. Energiesparen im Trend Das erfreuliche Resultat der Zusammenarbeit mit dem Basler Zoo ist für Andreas Rothen ein weiterer Beweis dafür, «dass sich Energiesparen für die Firmen schon nach kurzer Zeit auszahlt». Dies gilt nicht nur für Grossverbraucher wie den Zoo, meint der CEO der act Cleantech Agentur Schweiz. Auch in den unzähligen Kleinbetrieben der Schweiz steckt ein enormes Sparpotenzial, das sich wirtschaftlich erschliessen liesse. «Energiesparen ist definitiv in den Köpfen der Schweizer Unternehmerinnen und Unternehmer
angekommen.»
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