Bayernfeige ‹Violetta’® – Ficus carica ‹Violetta’®
Ertragreich, wüchsig, problemlos, attraktives Erscheinungsbild, in Weinbauklima gut winterhart, gesund als Pflanze, gesund zum Essen und äusserst schmackhaft. Das sind einige Attribute der Bayernfeige ‹Violetta’®. Haben wir sie auf den Geschmack gebracht?
Herkunft und Bedeutung
Die Feige gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Als Herkunft nimmt man heute Vorderasien an, von wo aus sie viele Jahrhunderte vor Christus in die Mittelmeerländer gekommen sein soll. Heute ist sie im Mittelmeerraum weit verbreitet und hat als Kulturpflanze nach wie vor grosse Bedeutung. Das zunehmende Bewusstsein einer gesunden Ernährung macht auch in unseren Breiten die Feige als Frucht immer populärer. Im Vergleich mit anderen Fruchtsorten kann sich die Bayernfeige ‹Violetta’® ohne weiteres sehen lassen. So stecken in 100gr Bayernfeige ‹Violetta’® 282 mg Kalium. Damit hält sie dem Vergleich mit Aprikosen und Hagebutten locker stand. Auch mit der Erdbeere und der Stachelbeere kann sie sich messen in punkto Calcium (pro 100gr Frischsubstanz sind 23mg Calcium enthalten). Leute, die Kilos zum schmelzen bringen wollen bedienen sich immer öfter der Feige als Schlankfrucht. Sie ist allgemein gut für die Verdauung. Manche Leute schreiben dieser Frucht noch andere Dinge zu. So soll sie die Sinnlichkeit fördern.
Botanik
Was aussieht wie eine Frucht ist eigentlich ein Fruchtstand, d.h. ein Fruchtverband von kleinen Steinfrüchtchen, die von einem fleischigen Mantel umhüllt sind. Die Blütenanlagen befinden sich im Innern. So wird man also vergeblich nach Blüten Ausschau halten. Die Bayernfeige ‹Violetta’® braucht keine Fremdbestäubung, resp.- Befruchtung. Der Botaniker nennt das partenokarpisch und es bilden sich keine oder nur verkrümmte Samenkernchen. Die Feigenbäume tragen bis zu dreimal pro Jahr Früchte. In unseren Breitengraden wird jedoch nur die erste und zum Teil die zweite Fruchtgeneration reif.
Aussehen
Die Bayernfeige ‹Violetta’® hat einen breiten, aufrechten Wuchs und kann gut und gerne 3 Meter und mehr an Höhe erreichen. Feigen vermitteln das Flair des Südens, was sicherlich auch mit der ungewöhnlichen Blattform zu tun hat. Die Blätter sind gross und handförmig gelappt. Im Herbst nehmen die Blätter ein helles Gelb an bevor sie abfallen. Die Früchte sind gross, süss und haben eine violettrot verwaschene Farbe. Die Haupternte beginnt meistens Ende Juli – Anfang August. Die zweite Ernte erfolgt im Oktober bis November, je nach Klima und Jahr. Es wird aber nur ein kleiner Teil dieser Früchte noch reif, wenn überhaupt.
Standort und Verwendung
Auch wenn die Bayernfeige ‹Violetta’® als eine der winterhärtesten Feigen gilt, sollte sie an geschützte Orte gepflanzt werden. Vollsonnig und warm, möglichst nah an einer Südfassade. Ein vor der Bise geschützter Standort ist ideal. Der Hauptanspruch an den Boden ist Durchlässigkeit, d.h. keine Staunässe. Die Pflanzen können an solchen Standorten auch als Spalier gezogen werden. Nicht nur bei begrenzten Platzverhältnissen ist das eine sehr attraktive Verwendung. Ursprünglich wurden Feigen in unserem Klima als Kübelpflanzen gezogen, bis neue innovative und robuste Sorten, wie die Bayernfeige ‹Violetta’® auf den Markt kamen. Nach wie vor ist eine Verwendung als Kübelpflanze aber sehr lohnenswert.
Pflege
Die Bayernfeige ‹Violetta’® ist sehr gesund, Krankheiten und Schädlinge sind kein Thema. Während der Vegetationszeit benötigen Feigen viel Wasser. Ein Wassermangel kann zum Abwerfen der Früchte führen. Vor allem bei Kübelpflanzen kann Wassermangel und die damit einhergehende Überhitzung der Wurzeln die ganze Ernte vernichten und die Pflanze stark schwächen. Der Topf sollte deshalb möglichst gross sein. Eine automatische Tröpfchenbewässerung kann sich durchaus lohnen. Nicht nur der Zeitersparnis wegen, sondern auch weil diese Bewässerungsart zu den effizientesten gehört in Sachen Wasserverbrauch. In unseren Garten-Centern ist alles Nötige dazu an Lager, Beratung inklusive!
Wer viel Durst hat, hat auch grossen Hunger, na ja, so ist das bei den Pflanzen auf jeden Fall! So empfiehlt es sich im April eine Gabe eines organischen Beerendüngers zu verabreichen. Wird die Feige als Kübelpflanze gezogen, kann auch Langzeitdünger verwendet werden, spätestens ab August sollten die Pflanzen keinen Dünger mehr erhalten.
Da die Früchte am letztjährigen Holz wachsen, sollte ein Formschnitt bei Spalierpflanzen oder ein allfälliger Rückschnitt, direkt nach der Ernte erfolgen. Auf einen Rückschnitt im Frühling sollte verzichtet werden.
Winterschutz und Überwinterung
Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren über dem Winter mit Flies und Tannenästen geschützt werden. Empfehlenswert ist, den Wurzelbereich mit einer dicken Mulchschicht in Form von Laub oder Stroh zu bedecken. Wir empfehlen eine Pflanzung im Frühjahr bis Frühsommer. So hat die Feige genügend Zeit sich an ihren neuen Standort zu gewöhnen und geht gut eingewachsen in den ersten Winter.
Sinken die Temperaturen unter -15º C benötigen auch ältere Pflanzen einen Winterschutz. Auch Spalierpflanzen müssen dann geschützt werden. Am besten à la «Christo», d.h. vollständig mit Vlies einpacken oder verhüllen.
Der Überwinterungsraum für Topffeigen kann dunkel sein, da die Blätter im Herbst komplett abfallen. Temperaturen von +2º C bis +5º C sind ideal. Ein kurzzeitiger Frost ist kein Problem, ein Dauerfrost sollte aber verhindert werden. Vorteilhaft sind ein spätes Einräumen und ein frühes Ausräumen der Pflanzen in, resp. aus dem Winterquartier.
Weitere Tipps zur Überwinterung von Kübelpflanzen finden sie unter dem Thema «Überwinterungstipps».
Genuss pur
Es gibt viele raffinierte Feigen-Rezepte. Um den wunderbaren Geschmack der Bayernfeige ‹Violetta’® zu geniessen, braucht es aber keine grossen Kochkünste, oder viele Zutaten. Ein Gaumenschmaus der Extraklasse ist die Kombination mit einem crèmigen, milden Ziegenfrischkäse. Die frischen Feigen aufschneiden, halbieren oder vierteln und mit einer oder zwei Scheiben Ziegenfrischkäse anrichten. Dieses äusserst einfache Dessert wird ihnen viel Lob einbringen, garantiert! Genuss pur und so einfach!
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